Bergdankfest in Lautenthal

Angeführt durch den Fahnenträger Jörg Mootz


Bergdankfest in Lautenthal

Mit einem Gottesdienst, gehalten von Pastor André Dittmann in der Paul-Gerhardt-Kirche, startete das traditionelle Bergdankfest. Alle Lieder waren aus dem Oberharzer Schichtsegen, so „In der Morgenstunde“, „Wenn wir im dunkeln Schachte fahren“, und „Danket alle“. Nach Glaubensbekenntnis und „Vater Unser“ wurde zum Abschluss „Glück Auf der Steiger kommt“ gesungen.

Beim ersten Lied wurde spontan für die Diakonie-Katastrophenhilfe gesammelt, die im Moment auch die Erdbebenopfer in der Türkei und in Syrien unterstützt. Es kamen 267,12 Euro zusammen. Der Kirchenvorstand hatte entschieden, dass jeder Euro verdoppelt wird aus der Diakoniekasse der Paul-Gerhardt-Gemeinde, so dass 534,24 Euro als Erdbebenhilfe aus Lautenthal zusammen gekommen sind. Begleitet wurde der Gottesdienst musikalisch durch den Kirchenchor, unter der Leitung von Claudia Schaare, die auch die Orgel spielte.

Nach dem Gottesdienst startete der Festumzug vom Marktplatz durch die Bergstadt in Richtung Schießhaus

Angeführt wurde der Festumzug vom Hüttenmusikkorps Hans-Heinrich Hütte, gefolgt von den Mitgliedern des Bergwerks- und Geschichtsvereins und Jörg Mootz der die Fahne trug. Es schlossen sich der Bürgermeister der Stadt Langelsheim, Ingo Henze, der Ortsrat der Bergstadt, Abordnungen vom Bergwerks- und Geschichtsverein Wildemann, die Knappenvereine aus Wildemann und Goslar/Rammelsberg, die Feuerwehr und Schützengesellschaft an.

Im Schießhaus begrüßte der 1. Vorsitzende vom Bergwerks- und Geschichtsverein Lars Reichard die Gäste zum Tscherperfrühstück

Wegen der hohen Energiekosten, um die „Alte Schmiede“ warm zu bekommen, entschloss man sich in das Schießhaus umzuziehen, so konnten aber nur 70 Personen eingeladen werden. Lars Reichard ging noch einmal auf das vergangene Jahr ein, nach dem plötzlichen Tod vom 1. Vorsitzenden Hartmut Arndt und den Rücktritt einiger Vorstandsmitglieder musste ein neuer Vorstand gesucht werden. Nach vielen Gesprächen gelang es einen neuen zusammen zu bekommen. Einige Jahre wurde das Bergdankfest in Lautenthal nicht gefeiert, dann 2019 und 2020 wieder und dann war zweimal Pause wegen der Corona Pandemie.

Das Bergdankfest wurde früher in allen sieben Oberharzer Bergstädten gefeiert, um Gott für das vergangene Bergjahr und für gute Ausbeute zu danken und der verunglückten Bergleute ehrend zu gedenken. Obwohl der Bergbau 1957 in der Bergstadt eingestellt wurde und das Hüttenfeuer 1967 in der „Lautenthaler Silberhütte“ erloschen ist, hält der Bergwerks- und Geschichtsverein wieder an der Tradition fest.

Für Ortsbürgermeister René Philipp war es das erste Bergdankfest in seinem neuen Amt. Er ist froh, dass sich ein neuer Vorstand gefunden hat und die lange Tradition aus dem Oberharz weiter gefeiert wird. Der Ortsrat unterstützt das Bergdankfest mit einer Spende für die Musik.

Abschluss des Festes

Dann gab es die Stärkung verschiedene Wurststümpel, Harzkäse und Gurken. Von einigen Gästen wurde mit dem richtigen „Werkzeug“, dem Tscherpermesser, wie früher unter Tage, gegessen. Mundartfreund Horst Edert trug noch eine Geschichte von „Es ärschte un letzte Harzer Glickauf“, in der Mundart von Wildemann vor.

Der Bergwerks- und Geschichtsverein lädt zusammen mit dem Harzklub am Donnerstag, 2. März, 18:30 Uhr in die Heimatstube zum Harzer Mundabend mit Horst Edert ein. Bei Getränken wurden noch einige gemütliche Stunden durch die Klänge des Hüttenmusikkorps Hans-Heinrich Hütte, unter der Leitung von Steffen Klenner verbracht.

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