Exkursion in die ehemalige Wölky-Kiesgrube

Marc Hoffmann auf Exkursion in die ehemalige Wölky-Kiesgrube


Die NABU-Kreisgruppe Wolfenbüttel hatte zur Insekten-Exkursion in die ehemalige „Wölky-Kiesgrube in die Nähe von Isingerode eingeladen

Etwa 30 Teilnehmer, darunter einige Kinder, konnte die 1. Vorsitzende Cornelia Schilling auf dem idyllischen Gelände begrüßen. Das 3,5 Hektar große Gebiet, in dem bis Ende 1989 der Kies im Trockenverfahren abgebaut wurde, wird seitdem von der Kreisgruppe des NABU Wolfenbüttel betreut. Das Areal sollte damals verfüllt werden, aber der NABU pachtete die damalige Kiesgrube“, so Klaus-Dieter Bartels vom NABU. Der einstige Betreiber hatte mehr ausgebaggert als erlaubt war und musste deshalb auch Ausgleichsmaßnahmen vornehmen.

Nach Beendigung des Kiesabbaus wurden vier Amphibientümpel angelegt und Steilwände für die Besiedelung durch Insekten und andere Arten hergerichtet.

Marc Hoffmann aus Groß Denkte hat Biologie studiert, wohnt nun in Halle an der Saale und hat sich auf Freilandbiologie spezialisiert. Die ehemalige Kiesgrube stellt mit ihren trockenwarmen Löss-Steilwänden, den feuchten Bereichen und der vielfältigen Pioniervegetation ein ideales Beispiel dafür dar. Durch Renaturierung und ein gemäßigtes menschliches Eingreifen in die Natur sind schützenswerte, aber eben auch pflegebedürftige Lebensräume geschaffen worden. So kommen inzwischen verschiedene seltene Arten in dem Gebiet vor, die an trockene und warme Standorte gut angepasst sind.
Verschiedene Heuschreckenarten, darunter die blauflügelige Ödlandschrecke, aber auch Libellen, Goldwespen und verschiedene Wanzenarten wurden an den vorkommenden Pflanzen entdeckt. Es wurden Schwertschrecken, Seidenbienen, Rüsselkäfer und Schlupfwesten gesehen. Außerdem gab es  Heuschrecken und Grashüpfer zu bewundern. Die Grashüpfer gehören zur Unterkategorie der Heuschrecken, diese werden auch als Grillen bezeichnet. Die Grashüpfer zeichnen sich dadurch aus, dass sie lange Fühler haben, die länger als der gesamte Körper sind. Ein weiteres Merkmal sind überdies die Flügel.
Die Zusammenhänge von Insektenvorkommen an verschiedenen Pflanzenarten wurden anschaulich erläutert und die Teilnehmer stellten viele interessierte Fragen, die Marc Hoffmann sachkundig beantwortete. Bei der Exkursion konnten die Teilnehmer aber auch selbst auf Pirsch nach Insekten gehen und diese in einem Beobachtungsröhrchen Marc Hoffmann zur Bestimmung anreichen.
Etwa 30 bis 40.000 Insekten gibt es auf der Welt, so Marc Hoffmann. Um der zunehmenden Sukzession der Verbuschung in diesem Biotop zu begegnen, müssen immer mal wieder Tümpel mit dem Bagger ausgehoben oder auch die freien Flächen abgeschoben werden. Aufwachsende Birken und Pappeln müssen regelmäßig gefällt werden.