JHV Siedlergemeinschaft Wolfshagen

Jahreshauptversammlung

v. li.: Reinhold Eberhardt, Waltraud Vosswinkel, Peter und Petra Grüning, Klaus und Waltraud Blut, Lothar Schneider


Bei der Jahreshauptversammlung der Siedlergemeinschaft standen die Ehrungen von langjährigen Vereinsmitgliedern im Mittelpunkt

Der 1. Vorsitzende und sein Stellvertreter Reinhold Eberhardt konnten zusammen mit Waltraud Vosswinkel vom Verband Wohneigentum das Ehepaar Petra und Peter Grüning für 30 Jahre, das Ehepaar Waltraud und Klaus Blut für 40 Jahre und Monika Ebel in Abwesenheit für 40 Jahre Mitgliedschaft ehren.

Der 1. Vorsitzende ist froh, dass eine befürchtete Kündigungsflut nicht stattfand. Grund für die Befürchtung war die vom Verband aufgezwungene Beitragserhöhung im Jahr 2021.

Am Samstag, 9. September, veranstaltet der Kreisverband Goslar/Salzgitter ein Bayernfest mit vielen Bayrischen Spezialitäten im Goslarer Lindenhof, musikalisch werden die Bayernstürmer für Stimmung sorgen. Waltraud Vosswinkel vom Vorstand des Verbands Wohneigentum in Hannover und Gartenberaterin des Verbandes bedauert, dass immer weniger ehrenamtliche im Vorstand mitarbeiten wollen. Sie rät allen Mitgliedern, bei den Grundsteuerbescheiden des Finanzamtes Wiederspruch einzulegen, wenn etwas nicht mit dem Bescheid stimmt.

Es wurde eine neue Satzung beschlossen, damit Versammlungen auch digital durchgeführt werden können. Ortsbürgermeister Burghard Pahl bedauert, dass keine Neubaugebiete ausgewiesen werden, denn im geplanten Mauerkamp II hat sich ein Biotop gebildet sowie ein geschützter Rasen. Hier wären riesige Ersatzmaßnahmen notwendig.

Einige Straßen erhalten eine Dünnschicht, hier stehen 500.000 Euro im gesamten Stadtgebiet zur Verfügung. Die Breslauer Straße wird für 1,5 bis 2 Millionen Euro ausgebaut, außerdem muss die „Trift“ von Grund auf saniert werden. Die K 35 Ortsdurchfahrt erhält eine neue Stützmauer, der Verkehr wird dann über die Heimbergstraße umgeleitet, nur der Busverkehr kann in der sechswöchigen Bauzeit die Straße weiter passieren.

Im Jahr 2024 ist eine neue Teerdecke für die K 35 geplant, dies dauert dann etwa zwei Monate. Der Revierleiter Rainer Hoffmeister vom Forstamt Seesen ist dort für die Revierförsterei Wolfshagen zuständig.

Der Förster referierte zum Thema „Klima Wandel-Waldwandel“

Das Ende der Borkenkäferplage sei nicht in Sicht, so Hoffmeister, solange noch grüne Fichten da wären. Zumal der Borkenkäfer mit seinen immensen Schäden am Fichtenwald des Harzes nur ein Symptom ist. Die Ursache ist in der Veränderung des Klimas zu sehen. Hoffmeister belegte dies mit Klimadaten sowie mit Bildern aus seinem Arbeitsalltag, übrigens auch aus Laubwäldern.

Während die Forstleute am Klima wenig verbessern können und hier traurig und weitgehend tatenlos bleiben müssen, erfordert die Organisation der Holzernte mit ihren seit 2018 außerordentlichen Holzmengen sowie deren Vermarktung des Harzes deren ganze Kraft. Für Wolfshagen liegen die Verladebahnhöfe in Langelsheim und Oker in direkter Nachbarschaft. Von hier aus ging das Holz an bundesweite Verarbeiter sowie über den Hamburger Hafen auch nach Übersee.

Der nächste Schritt der forstlichen Arbeiten ist das Aufforsten der neu entstandenen Kahlflächen. Das Problem sind auch hierbei die trockenen, regenarmen Sommer-Tendenzen. Sie bewirken bei den alten Bäumen eine Krankheitsanfälligkeit aufgrund unzureichender Wasserversorgung, bei den jungen Bäumchen besteht die Gefahr, dass die Wurzeln nicht anwachsen oder auch im Laufe des Sommers absterben.

Die Klimaveränderung wird diese ungünstige Tendenz verschärfen. Die Umwandlung der Fichtenwälder im Harz geschieht im Harz seit den 1980er Jahren. Typischerweise wurden seitdem junge Buchen im Schirm alter Fichten gepflanzt. Erste Mischwälder entstanden so, allerdings meist mit der Beteiligung der Fichte. Aber auch Ahorne, Wildobst oder Douglasien fanden ihre Heimat im Harz. Die Witterung der vergangenen Jahrzehnte war für diesen Umbau zu ökologischen Mischwäldern günstig, die Anwuchserfolge waren meist sehr hoch.

Auf den jetzt entstandenen großen Freiflächen liegt der Fall anders. Hier fühlen sich die Buchen nicht wohl. Das Gedeihen dieser Schattbaumart ist im prallen Sonnenlicht eher ungünstig. Deshalb werden zum Aufbau stabiler und klimaresistenter Wälder andere heimische und teils auch fremdländische Baumarten eingesetzt. Beispiele sind hier die Weißtanne, die Roteiche, Schwarz- und Walnüsse oder die Esskastanie – oft Arten, die man bisher bestenfalls in süddeutschen Wäldern vermutet hätte.
Sie zeigen: Es wird auch hier wärmer. So verspricht man sich von der Eiche gerade bei trockenerem Klima eine große Eignung. Sie ist auch für das Pflanzen auf Freiflächen ideal – wenn die Bodenqualität dies hergibt.

Der Aufwand für die neuen Wälder ist hoch

Für einen Hektar werden rund 2500 Douglasien oder rund 8000 Buchen benötigt. Für junge Eichenkulturen müssen sogar bis 10000 junge Eichen gekauft und gepflanzt werden. Auch die Forstbaumschulen sind damit in das Klimaproblem eingebunden, denn das Anziehen der jungen Bäumchen braucht mehrjährigen zeitlichen Vorlauf.

Der Wolfshäger Förster schloss seinen Vortrag mit der Aufforderung zur Zuversicht und zur Anteilnahme. Beispiele zahlreicher Baumpflanzaktionen und Sponsoringmaßnahmen zeigen, wie groß die Sorge der Bevölkerung um den Wald bereits ist. Deshalb hätten immer wieder Freiwillige an verschiedenen Bereichen im Harz beim Bäume pflanzen mitgemacht.
„Wenngleich mindestens die forstlichen Zeiten ernster werden, so müssen jetzt die Lösungen in den Harzer Wäldern beherzt angegangen werden“, so Hoffmeister.