Mit einer Feierstunde wurde der sanierte Hopfenspeicher in der Dammstraße eröffnet
Der Bürgermeister der Gemeinde Schladen-Werla, Andreas Memmert, konnte zahlreiche Ehrengäste zur Eröffnung an so einem ungewöhnlichen Ort begrüßen. Unter ihnen Hornburgs Landtagsvizepräsident Markus Bosse, den ehemaligen Landtagsvizepräsidenten Frank Oesterhelweg, den stellvertretenden Landrat Uwe Schäfer, Bürgermeister Marc Samel, den Geschäftsführer des Asse-Fonds, Sven Volkers sowie Rats- und Fraktionskolleginnen und -kollegen der Stadt Hornburg und der Gemeinde Schladen-Werla.
Besonders begrüßt wurden von ihm dann die Leiterin des Deutschen Fachwerkzentrums, Claudia Hennrich und Mitarbeitende, die Stadtarchivarin Dr. Sybille Heise, Mitglieder vom Kulturverein Hornburg, allen voran Prof. Dr. Edmund Brandt sowie viele Gäste und Interessenten.
Sichtlich erleichtert zeigte sich Memmert bei seiner Eröffnungsrede im Obergeschoß, dem wunderschön restaurierten Dachgeschoss des Hopfenspeichers. Bis zur letzten Minute am Vortag wurde noch an der Elektrik gearbeitet und ließ Memmerts Blutdruck steigen. Aber alles wurde gut und großer Dank dafür ging zunächst an die Firma Wallat aus Schladen. Memmert dankte allen Beteiligten und Unterstützern von Herzen. Das man dieses wundervolle alte Haus jetzt zu kulturellen Zwecken nutzen kann und der Stadt Hornburg, dem Landkreis, dem Land Niedersachsen und den Menschen so ein Geschenk gemacht werden konnte.
Das ehemalige Lagerhaus aus dem 17. Jahrhundert in der Dammstraße fristete lange Zeit hindurch ein mehr als tristes Dasein
Immerhin blieb der Originalzustand weitgehend erhalten. Seit Oktober 2019 wurde das Gebäude instandgesetzt. Dem Deutschen Fachwerkzentrum Quedlinburg ist es in aufwendiger Sanierung gelungen, die alte Pracht wieder herzustellen. Dabei wurden alte Materialien und Techniken verwendet und sehr klimafreundlich gearbeitet. In Kooperation mit Studierenden der Hochschule Holzminden, der HAWK Hildesheim, der TU Braunschweig und auch Schülern der Werla-Schule Schladen und der Vicco von Bülow-Oberschule in Vienenburg konnten die barocken Türen und Fenster, die Dielenböden, Treppen und der aufwendige Dachstuhl sorgsam restauriert werden.
Für 40.000 Euro hatte die Gemeinde Schladen-Werla die alte Scheune gekauft. Insgesamt 572.000 Euro betrugen die Gesamtkosten, die Baukosten betrugen 445.000 Euro, die Nebenkosten 106.000 Euro und für Seminare wurden 21.000 Euro ausgegeben. Finanziert wurde die Sanierung durch Zuwendungen des Städtebaufonds der Landesregierung und des Zukunftsfonds Asse. Acht Firmen waren am Bau beteiligt. Restauratorin war Anja Stadler, Holzschutzgutachter Roland Becker und die Statik übernahm das Ingenieurbüro Hammer und Partner.
Anleiter und Umsetzer der internationalen Seminare ist das Deutsche Fachwerkzentrum Quedlinburg mit ihrer Leiterin Claudia Hennrich. Ortsbürgermeister Marc Samel erhielt vom Vize-Landrat die Plakette vom Asse-Fonds und Architekt Dieter Hegholz überreichte den Schlüssel vom Hopfenspeicher an Bürgermeister Andreas Memmert.
Im Dachgeschoss ist die Ausstellung „Hornburg bei Nacht“ zu sehen
Es wurden Fotos des am 8. April verstorbenen Fotografen Detlef Bluhm gezeigt. Die Schriftführerin Stephanie Memmert vom Verein für Kultur in Hornburg begleitete den Fotografen Detlef Bluhm bei seinen Aufnahmen „Hornburg bei Nacht“. Stephanie Memmert berichtete von ihren Erlebnissen zusammen mit dem Fotokünstler und wie er sie dabei faszinierte. Mit welcher Begeisterung Detlef Bluhm durch das nächtliche Hornburg mit seiner Fotoausrüstung und seinem Fahrrad gestreift war und dabei lange das von ihm ausgewählte Motiv einrichtend anpeilte. Bis er schließlich den Auslöser seiner Kamera drückte, aber dann war das Bild für ihn perfekt. Seine einzigartigen Nachtbilder von Hornburg werfen ein ganz und gar ungewöhnliches Licht auf vermeintlich Wohlbekanntes, ermöglichen Blicke abseits ausgetretener Pfade, die in besonderer Weise auf Schönheiten und Eigentümlichkeiten aufmerksam machen, an denen wir alle tagsüber achtlos vorbeigehen.
Die Hornburg-Nachtbilder sind im Sommer 2021 von 23 bis drei Uhr in der Nacht entstanden, als sich der Künstler zweimal für längere Zeit in der Fachwerkstadt aufhielt. Es sind Fotos vom Dachstuhl in der Marienkirche, eine alte Schaukel, vom Sprungturm des Stadtbades, vom geschlossenen Schuhhaus Apelroth, von dem Restaurant Ruckshof, von der Druckerei Sattler, der alte „Bratwurststand“ und viele alte Fachwerkhäuser.
Die Ausstellung geht bis zum 10. September, die Besichtigungen können im Rahmen von Stadtführungen oder über das Stadtmarketing/Amt für Tourismus, Pfarrhofstraße 5, 38315 Hornburg, Telefon: (05334)9491-0, Tourismus@schladen.de, gebucht werden.