Wandertag des TSV Gielde am 3. Oktober

Angeführt von Ortsheimatpfleger Hermann-Ulfried Bothe.


Seit den 90er Jahren gibt es bereits die Wandertour zum Tag der Deutschen Einheit. Der Termin am Feiertag wurde vom TSV Gielde festgelegt.

Über 60 Wanderfreunde versammelten sich am Grillplatz am Eichberg, wo sie vom 1. Vorsitzenden Niklas Kröger begrüßt wurden. Eine vielfältige Gruppe von Mitgliedern, Nichtmitgliedern, Familien mit Kindern und ehemaligen Gieldern nahm an der Tour teil. Die Route startete am Gielder Grillplatz, führte durch den Eichberg und entlang des “Soldatenwegs” bis zum nördlichen Rand von Gielde. Von dort aus ging es weiter in Richtung Werlaburgdorf bis zur Autobahnbrücke A36. Der Rückweg führte entlang der Bahnlinie zurück nach Gielde, wo der Sandstraße entlang Vorlops Teich umrundet wurde, bevor die Wanderer wieder zum Grillplatz gelangten.
Die zehn Kilometer lange Tour wurde vom Ortsheimatpfleger Hermann-Ulfried Bothe angeführt, der den Teilnehmern historische Informationen über die Braunschweiger Südbahn vermittelte. Diese Bahnstrecke führte von Börßum über Salzgitter-Bad, Ringelheim und Seesen nach Kreiensen und wurde am 5. August 1856 eröffnet. Anfangs war sie nur eingleisig, wurde aber später auf zweigleisig erweitert. Die Strecke entwickelte sich gut und schuf viele neue Arbeitsplätze. Mit dem Bau einer Verbindung von Börßum nach Jerxheim wurde die Braunschweiger Südbahn zu einer wichtigen Ost-West-Verbindung. In den Jahren 1912 gab es durchgehende Schnellzüge von Berlin nach Börßum, Gielde nach Wiesbaden sowie von Berlin über Gielde nach Basel. Während des Ersten Weltkriegs hatte die Bahnlinie eine große militärische Bedeutung. Im Jahr 1944 verkehrten noch 10 Zugpaare zwischen Börßum und Seesen, darunter vier Schnellzüge von Berlin nach Frankfurt/Main. Nach der deutschen Teilung verlor die Strecke jedoch ihre Bedeutung als Fernverbindung, da der PKW-Verkehr immer mehr zunahm. Die Fahrgastzahlen verringerten sich, und im Jahr 1968 wurde das zweite Gleis zwischen Börßum und Salzgitter-Bad abgebaut. In den 1970er Jahren wurde sogar über eine Stilllegung der Strecke diskutiert. Am 31. Dezember 1975 fuhr schließlich der letzte Personenzug von Salzgitter-Bad nach Börßum. Eine Weile wurde die Strecke noch von der Bundesbahn als Abstellort für Güterwagen genutzt. Im Jahr 1990 wurde die Tourismus- und Warnetalbahn GmbH von der Dampflock-Gemeinschaft, der Stadt SZ, dem Landkreis WF, der Samtgemeinde Schladen und der Samtgemeinde Oderwald gegründet.