Wanderung mit der Natur- und Umwelthilfe Goslar

Wanderung

Durch den Hainbuchenwald und auf dem Backenberg


Der Ortsrat Heißum hatte zur Wanderung mit Anke Wenz von der Natur- und Umwelthilfe eingeladen

Ortsbürgermeisterin Dr. Claudia Moog konnte am Treffpunkt an der Dorfgemeinschaftsanlage über 20 Wanderinnen und Wanderer begrüßen. Ziele waren der Hirschberg, der Backenberg, der Grevelberg, die Grevelquelle und die Gipskuhle Othfresen.

Auf dem Backenberg waren die großen Flächen von Wiesenschlüsselblumen ein schöner Anblick. Auf den großen Wiesenflächen auf dem Berg stehen zahlreiche Streuobstwiesen mit einem großartigen Ausblick über Heißum bis nach Salzgitter. Bedauerlicherweise sprudelt die Grevelquelle gerade nicht. Es ist jedoch bekannt, dass die Quellschüttungen zumindest einzelner Quellen, wie die der Grevelquelle, im Jahresverlauf sehr schwankt.

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Durch den Hainbuchenwald und auf dem Backenberg

Die Höhenlage der Quelle gibt Hinweise auf die lokale Höhe des Grundwasserdruckspiegels im Karst. Die Quelle lieferte nach Friedrich Behme im Februar 1937 etwa 60 bis 80 Kubikmeter klares Wasser in der Minute, das sofort in den Hainbach einmündet, der aus dem Wald bei Heimerode kommt. Unmittelbar nördlich des Feldweges an der Grevelquelle verlief im 19. und 20. Jahrhundert, ein paar Meter erhöht, die Bergwerks-Bahn zwischen der Grube Fortuna bei Döhren und dem Eisenwerk in Posthof bei Othfresen. Die Bahnlinie war 2,33 km lang.

In den benachbarten Steinbrüchen des Gevelsbergs sind sowohl die Kreide-Kalk als auch die Gipsschichten überkippt und nach Osten einfallend. Weiter ging es zur Gipsmühle Othfresen, dort gibt es eine geologische Besonderheit: Inmitten der prägenden, kreidezeitlichen Kalksteine liegen hier Gips und roter Tonstein in überkippter Lagerung. Hier ist der Gipsabbau ab dem 19. Jahrhundert nachgewiesen. Das Vorkommen des hier heute verbreiteten Kalk-Halbtrockenrasens ist aufwendigen Maßnahmen des Vereins Natur- und Umwelthilfe Goslar zu verdanken.

Ende der 1980er Jahre hatten angepflanzte Fichten die heimischen Pflanzen fast komplett verdrängt. Sie wurden im Rahmen einer Renaturierung entfernt, dafür wurden stattdessen heimische Pflanzenarten angesät. Nach zwei Renaturierungen 1988 und 2005 bis 2008 befindet man sich hier heute in einem besonders geschützten Lebensraum.

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Die Wandergruppe in der Gipskuhle Othfresen

Viele Arten wie echte Schlüsselblumen, stattliches Knabenkraut, Wiesensalbei, Fransen-Enzian fühlen sich auf dem trockenen Standort sehr wohl und ziehen verschiedene Insekten an. Das Gelände der Gipskuhle ist frei zugänglich, aber die Wanderer sollen Rücksicht auf wildlebende Tiere und Pflanzen achten. Zum Abschluss wurde vor die DGH-Anlage eingeladen zu Bratwurst, Getränken und Gesprächen.