Zeitreise ins Mittelalter im Heimathaus

Bei heißem „Gewürzwein“ und Tee haben die Zuhörer den Abend noch lange Revue passieren lassen


Zeitreise am Winterabend

Der Schriftsteller Horst Petersen entführte die Gäste auf seiner Lesung aus seinem Roman “Werla” beim Winterabend rund 1000 Jahre in die Zeit König Heinrichs I. zurück.

Zuerst jedoch führte Herr Bernd Gothner in die Zeit der Entstehung des Sudmerberges zurück. Vor Urzeiten entstand dort der Sandstein, aus dem Bauwerke in Goslar wie das Breite Tor uva. gebaut wurden. Dann erzählte er, wie er in den vergangenen Jahren die Geschichte der Sudburg im Stadtarchiv Goslar und vielen anderen Quellen recherchiert hat. Dabei fand er heraus, dass die Sudburg der südlichste Vorposten der Werla und der Entstehungsort Reintingerode, des späteren Oker, ist. Daraufhin stellte er nach Überwindung vieler Hindernisse eine archäologische Tafel am Sudmerberg auf, die auf die geschichtlichen Ereignisse der Sudburg und der Werla hinweist und machte damit die Informationen der Öffentlichkeit zugänglich. Im letzten Jahr konnte er die Tafel feierlich enthüllen. Anhand von Fotos erklärte er seine geschichtlichen Erkenntnisse, dass die Sudburg ein wichtiger Ort zur Warnung der Werla vor den Magyaren war, die am Nordrand des Harzes immer wieder ins Reich einfielen.

Zeitreise mit Schwert und Helm

Der Hobby-Historiker Horst Petersen nahm die Gäste dann mit auf seine Zeitreise. Dafür reichte er ein Schwert und einen Helm herum, die detailgetreu rekonstruiert und handgeschmiedet waren. Auch ein Pfeil war kunstvoll gearbeitet, sodass die Zuhörer fast das Zischen hören konnten.

Im Roman „Werla“ erlebte der junge Volkmar, Sohn eines freien sächsischen Bauern aus dem Burgdorf (heute Werlaburgdorf bei Schladen), seine Jugend bei der Werla und bekam seine kriegerische Grundausbildung bei seinem Onkel auf der Sudburg in Oker. Danach wurde er im befestigten Adelssitz Werla am Okerfluss aufgenommen. Später wurde der junge Mann sogar in die Leibgarde des Kaisers eingegliedert. Der Autor las immer die Wendepunkte der Geschichte vor, wie der Konflikt mit den Magyaren (Ungarn), der für Volkmars Leben und Sterben bestimmend war. Aber auch die privaten Höhepunkte, wie seine Hochzeit und die Geburten seiner Kinder, waren Thema. Nach der Lesung beantwortete er noch einige Fragen. Bei heißem „Gewürzwein“ und Tee ließen die Zuhörer den Abend noch lange Revue passieren. Auch nutzten die Besucher die Gelegenheit, dieses und andere Bücher des Autors zu erwerben.