An Leo von Klenzes 239. Geburtstag wurde das erste Museum ihm zu Ehren eröffnet

Leo von Klenze Museum

Bei der Eröffnung begrüßten Dorothee Schacht und Jochen Buchholz die Gäste.


Klenze Museum in der „alten Apotheke“ eröffnet

In der Nacht vom 28. auf den 29. Februar im Jahre 1784 wurde Franz Karl Leopold Klenze in Schladen geboren und hat 5 Jahre im Haus am Damm 14 gelebt. Der deutsche Architekt Leo von Klenze gilt neben Karl Friedrich Schinkel als einer der bedeutendsten Architekten des Klassizismus. Als Hofbaumeister von München unter König Ludwig I von Bayern zu Ruhm gekommen, hat er sich auch als Maler, Schriftsteller und Diplomat hervorgetan.

Deshalb wurde jetzt der 28. Februar bewusst als Termin gewählt, um hier, in der ehemaligen Hirsch Apotheke, das erste Leo von Klenze Museum der Welt zu eröffnen. Zur Einweihung des neuen Museumsraumes hatte der Förderverein Leo von Klenze Museum e.V. zu einem Sektempfang geladen und konnte dieses denkwürdige Ereignis mit dreißig interessierten Bürgern feiern.

Im Erdgeschoss der ehemaligen Apotheke hatte der Verein, dank freundlicher Genehmigung der Besitzerin Barbara Eckervogt, bereits mehrere Räume renovieren können, die schon für verschiedenen Veranstaltungen genutzt werden konnten. Als letztes war jetzt auch der ehmalige Verkaufsraum der Apotheke fertig geworden und kann in Zukunft als Museum und Vortragsraum über den großen Sohns Schladens informieren.

Er wird geprägt durch eine Fototapete der Gedenkstätte Walhalla bei Regensburg. Auch sind bereits einige Kopien von Gemälden und Zeichnung von Klenze ausgestellt, ebenso ein Ölgemälde des Winterpalastes in St. Petersburg, an dem Klenze, im Auftrag des Zaren Nikolaus I., die Neuen Eremitage als Kunstmuseum angebaut hat. In Zukunft soll der Museumsraum auch noch mit digitaler Technik ausgestattet werden.

Die 2. Vorsitzende des Förderverein Leo von Klenze Museum e.V. Dorothee Schacht erinnerte bei der Eröffnung auch an ihren verstorbenen Mann Henning Schacht, dessen Vision nun Wirklichkeit geworden ist. Dazu hat sie jetzt in seinem Namen eine Stiftung gegründet, um das Wohnhaus Klenzes in Schladen einmal kaufen zu können und damit das Museum langfristig für die Allgemeinheit zu bewahren.

Der 2016 gegründete Förderverein Leo von Klenze Museum hat sich außerdem vorgenommen, künftig noch mehr über Klenzes Jugend- und Ausbildungsjahre zu forschen. Über diese sei nämlich noch recht wenig bekannt.

Im Anschluss erzählte der 1. Vorsitzende des Förderverein Leo von Klenze Museum e.V. Jochen Buchholz Klenzes Elternhaus und Lebensweg. Dazu hatte er tief in den Archiven und Büchereien geforscht, um vergessene Details über die Familie Klenze herauszufinden.

Klenzes Eltern hatten, Buchholz zufolge, eine hohe gesellschaftliche Stellung inne. Der Vater war Amtmann in Schladen und die Mutter Tochter eines Arztes aus Osnabrück, weshalb sie ihrem Sohn (das dritte von sieben Kindern) auch eine höhere Schulbildung angedeihen lassen konnten.
Bei seinem Vortrag berichtete Buchholz über Klenzes Elternhaus und Lebensweg, welcher im Forsthaus auf dem Buchladen anfing und verfolgte seine Stationen über Braunschweig, sein Architekturstudium in Berlin, das er im alter von 16 Jahren begann, bis nach Kassel, wo er als Hofarchitekt unter König Jérôme Bonaparte erste Bauten realisierte.
Dort lernte er seine Frau Felicitas Biangini kennen, die als Sängerin am Kasseler Theater tätig war. Buchholz hob hervor, dass Klenze viel Wert auf Beziehungen in guten Kreise gelegt habe. Spätere Schriftwechsel mit Goethe und Schiller zeugen davon.

Nach dem interessanten Vortrag klang der Abend mit netten Gesprächen aus. Dabei erklärten sich mehrere Gäste spontan bereit Fördermitglieder zu werden, um den kleinen Verein bei seinen großen Aufgaben zu unterstützen, was natürlich auf große Freude stieß.

Nach der Eröffnung wird das Museum zunächst nur während Veranstaltungen geöffnet sein. Dazu soll es, laut Schacht, in der kommenden Zeit weitere Vorträge geben. Ende Juli ist zudem ein großes Sommerfest im Haus und großem Garten geplant.
Außerdem soll in den hinteren Räumen ein Künstler Café und in den Laborräumen ein Apothekermuseum entstehen. All das will der Verein nun angehen und sucht noch Mitstreiter.

Als Vereinsmitglieder kann sich jeder dem Verein ab zwölf Euro Jahresbeitrag anschließen. Infos unter DorotheeSchacht@web.de oder 05335 5861.