Beim letzten Besuch des Aktionsteams im September 2019 hätte niemand gedacht, dass es ganze vier Jahre dauern würde, bis sie wieder zurückkehren
Doch am 19.09. war es endlich soweit. Frau Kolan und Frau Herrmann vom Aktionsteam sowie Frau Schüler vom Chörchen trafen gegen 18.00 Uhr im Elternhaus ein. Dort wurden sie herzlich von Frau Hildebrandt-Linne, der Geschäftsführerin des Hauses und Frau Linne, einer Mitarbeiterin der Verwaltung, empfangen. Wie immer gab es auch Geschenke: eine prall gefüllte Spendendose von der Bäckerei Stübig in Goslar, zwei Kuscheltiere für das Kinderzimmer und eine Piratensporttasche, die einem Kind Freude bereiten soll.
In den vergangenen Jahren hat sich viel im Haus getan. Die Gästezimmer, die trotz guter Pflege nach 38 Jahren nicht mehr den Bedürfnissen entsprachen, wurden modernisiert. Die Besucher konnten ein rollstuhlgerechtes Zimmer besichtigen, in dem beeindruckenderweise jeder Quadratzentimeter optimal genutzt wird. Sogar Stillsessel für Mütter von Frühchen wurden in den Zimmern platziert. Im bereits renovierten Teil des Hauses hat ein betroffener Vater zusammen mit seinen Kollegen in ihrer Freizeit das Parkett abgeschliffen. Das Material wurde großzügig von ihrem Chef gespendet – eine tolle Unterstützung! Auch der obere Bereich des Hauses benötigt noch eine Auffrischung des Parketts. Besonders bemerkenswert sind außerdem die neuen Lichtkonzepte in den renovierten Bereichen. Wohlfühllicht und Energiesparen sind heutzutage wichtiger denn je.
Eine der größten Veränderungen fand im ehemaligen Kreativraum statt. Es stellte sich heraus, dass ein Raum für Sterbe- und Trauerbegleitung, zum Erinnern, für gemeinsame oder individuelle Stille und Ruhe fehlte. Deshalb wurde aus dem Kreativraum ein Ort der Stille und individuellen Einkehr, mit einem wunderbaren Blick durch Weinranken in den Garten. Die gesamte Gestaltung des Hauses ist sehr durchdacht, und schon beim kurzen Aufenthalt im Raum der Stille spüren die Besucher die positive, umhüllende Energie.
Ab Oktober wird auch der obere Bereich des Hauses, in dem sich die Familienappartements befinden, geschlossen und modernisiert. Insgesamt werden etwa 500.000 € in die Renovierungen investiert. Diese “Frischzellenkur” des Elternhauses wird durch zwei kürzlich erhaltenen Erbschaften ermöglicht.
Auch im Außenbereich gibt es besondere Neuerungen. Die beiden Sitzgruppen im Innenhof wurden mit festen Holzmöbeln und einer Glasüberdachung ausgestattet. Gerade während der Coronazeiten war der Aufenthalt im Freien für die wenigen Eltern, die aufgenommen werden durften, sehr wichtig. Zudem wurden im Spielbereich die Fallschutzmatten durch Steinfliesen ersetzt, sodass die vielen Kinderfahrzeuge nun besser genutzt werden können. Eine neue Sitzrunde in der Nähe des Sandkastens lädt zum Verweilen ein, und in Zukunft wird es hier auch eine Feuerschale geben. Daneben gibt es ein Floßhaus am Sandkasten für die Kinder. Die Rutsche wurde durch eine seitliche Kletteranlage und einen neuen, rollstuhlgerechten Aufgang erweitert. Ein Mini-Barfußpark und neu gestaltete Bepflanzungen runden das Gesamtbild des Außenbereichs ab.
Die Hausführung setzte sich fort in der wundervollen Küche und im Kinderzimmer, das vor Corona im ehemaligen Wohnzimmer eingerichtet wurde. Dort erwartete die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein kleiner Imbiss. Die Gespräche waren so spannend und interessant, dass die geplante Rückfahrt um gut eine Stunde verzögert wurde. Auf der Rückfahrt sprudelten die neuen Ideen zur Unterstützung des Elternhauses.
Wenn es je einen Motivationsschub gebraucht hätte, dann war es dieser Besuch!