Ernteessen beim Landfrauenverein Lutter

V. li.: Ulrike Illers und Vera Mittendorf ehrten Magdalena Ahrens (Mitte) für 50-jährige Mitgliedschaft


Der Landfrauenverein Lutter hatte alle Mitglieder und Gäste zu einem gemütlichen Ernteessen eingeladen

Nach der Sommerpause war dies die erste Veranstaltung des Vereins. Die 1. Vorsitzende Ulrike Illers nutzte die Gelegenheit, um einen Rückblick auf die Erntezeit zu geben. “Im Juni hatten wir viel Sonnenschein, aber sobald es an die Ernte ging, kam der Regen. Doch immer, wenn die Sonne herauskam, wurde fleißig gemäht. Trotz hoher Trocknungskosten können wir stolz sein, denn der Mais und die Rüben sind hervorragend geraten. Es gibt also keinen Grund zur Sorge, wir werden alle satt.”

Vor dem Essen wurde Magdalena Ahrens für ihre beeindruckende 50-jährige Mitgliedschaft im Landfrauenverein von Ulrike Illers (1. Vorsitzende) und Vera Mittendorf (2. Vorsitzende) geehrt.

Christian Scherb

Als Referent konnte der Landwirt Christian Scherb aus Bredelem gewonnen werden. Er sprach über das Thema »Landwirtschaft in Europa und Deutschland: Bürokratie und Praxis – Wie soll das funktionieren?« Christian Scherb leitet seit 2009 einen landwirtschaftlichen Betrieb, der insgesamt 125 Hektar umfasst und sich auf den Anbau von Zuckerrüben, Winterweizen, Wintergerste, Winterraps, Futtererbsen, Winterroggen sowie Blüh- und Schonstreifen spezialisiert hat. Mit drei Treckern und einem eigenen Mähdrescher bewirtschaftet er die Flächen und hat sogar die Möglichkeit, 700 Tonnen Getreide einzulagern. Neben der landwirtschaftlichen Arbeit verbringt er jedoch auch viel Zeit mit Bürokratie, da die Bearbeitung der Rüben und die Aussaat von Getreide viel Aufwand erfordern. Darüber hinaus führt er mit seinen Kollegen täglich bis zu 60 Telefonate für die Rodegemeinschaft, um die Rübenernte für 150 Gesellschafter auf 3000 Hektar zu koordinieren. Hier allein kostet eine Maschine stolze 700.000 Euro.

Ein weiteres wichtiges Thema, über das Christian Scherb sprach, war die Novellierung der Düngeverordnung, die ab dem 1. Januar 2024 in Kraft tritt. Die Landwirte fordern dabei, dass das Verursacherprinzip berücksichtigt wird.

Abschließend betonte der Kreislandwirt, wie wichtig die Landfrauen für die Landwirtschaft sind, da sie als Bindeglied zur Gesellschaft fungieren und komplexe Zusammenhänge den Verbrauchern verständlich machen können. Dies ist eine gemeinsame Aufgabe, die nur gemeinsam bewältigt werden kann.

In diesem Sinne laden die Landfrauen am Montag, 6. November, um 14.30 Uhr, in Annes Bauerncafé nach Nauen ein. Hier wird Sandra Raupers einen Vortrag über Bauerngärten und Blumen halten.