Klub für ungarische Hirtenhunde e.V. feierte 100-jähriges Jubiläum

Treffen auf dem Klostergut Wöltingerode


Der Klub für ungarische Hirtenhunde feierte zwei Tage lang sein 100-jähriges Jubiläum auf dem Klostergut Wöltingerode

Insgesamt 60 Teilnehmer aus dem ganzen Bundesgebiet waren nach Wöltingerode angereist. Vorstandsmitglied des Klubs für ungarische Hirtenhunde (Kfuh e.V.) hatte ein abwechslungsreiches Programm für zwei Tage zusammengestellt. Auf dem Klostergutshof fanden verschiedene Aktionen statt und die Besucher hatten die Möglichkeit sich über die Rassen zu informieren.

Der Zuchtverein betreut sieben Hunderassen: Komondor, Kuvasz, Pumi, Puli, Mudi, Pyrenäenberghund und Bergamasker. Hierbei handelt es sich um Herdenschutz- und Hütehunde, die speziell für die Arbeit an Herden gezüchtet worden sind. In Deutschland sind es heute eher Familienhunde mit „Charakter“.

Angeboten wurde ein Workshop, Training mit Personensuche und „Tierkommunikation“, außerdem ein Ringtraining mit Bewertung. Einen Erste-Hilfe-Kursus am Hund bot Tierarzt Dr. Lüps aus Bad Harzburg an. Ebenso wurde eine Wanderung mit den Hunden in den Harly angeboten.

Im Kreuzgang fand eine Ausstellung der Klubgeschichte mit Pokalen, Trachten und das 1. Zuchtbuch von 1923 war ausgestellt

Zusätzlich gab es eine handschriftliche Ahnenforschung von Moritz vom Freigut Hasenberg zu sehen.

Am Abend wurde in der Nonnenempore bei Essen und Musik das Jubiläum gefeiert. Es gab eine Tombola, der Erlös ist für einen Gnadenhof in der Eifel bestimmt da dieser beim Hochwasser stark beschädigt wurde.

Am Sonntag wurde zum Tiergottesdienst vor der Klosterkirche Wöltingerode mit Pfarrer Udo Hauke eingeladen

Mit einer Mitgliederversammlung wurde das Jubiläum im Wöltingerode beendet.

Zur Chronik:
In der Chronik ist zu lesen, dass ein Herr Mut der Gründer des Vereins ist, er war Schriftsteller von Beruf und liebte es nach Ungarn zu reisen. Seinen Beobachtungen zufolge, waren die meisten von Hirten gehaltenen Schutzhunde Mischlinge, die aus Komondor und Kuvasz hervorgingen, während die Reinrassigen nur noch selten anzutreffen waren. Wir haben es ihm zu verdanken, dass er die Rassenmerkmale des Komondor, Kuvasz und Puli in deutlicher Trennung darstellte und die damalige Öffentlichkeit über ungarische Hirtenhunde aufklärte. Muth sorgte sich damals um die Reinhaltung der Rassen, sodass er sich in Ungarn nach vorhandenen erstklassigen Tieren umsah und diese versuchte, von den Hirten zu erwerben und unserer Zucht in Deutschland zuzuführen. Die Besitzer der wenigen bis dahin in Deutschland gehaltenen ungarischen Hirtenhunde machte er ausfindig und es gelang ihm, sie von der Notwendigkeit einer systematischen Zucht zu überzeugen.

Das war der Grundstein für den Verein. Damals (1922) gründete den „Komondor-Klub“ und übernahm zunächst den Vorsitz. Die weiteren vier Rassen (Pyrenäenberghund, Pumi, Bergamasker und Mudi) kamen später dazu. Die emsige und ernste Arbeit des Ko.K. wurde schon im Jahre 1924 durch einstimmige Aufnahme in das Deutsche Kartell für Hundewesen (Vorläufer des VDH) belohnt. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Klub eine Mitgliederzahl von über 1000 erreicht.

1933 musste Herr Muth das Amt des Vorsitzenden abgeben und verstarb 1960. Den Namen „Klub für Ungarische Hirtenhunde e.V.“ trägt unser Verein seit 1945. Die erste Mitgliederversammlung nach dem Krieg fand 1946 statt. 1949 wurde der VDH (Verband für das dt. Hundewesen e.V. gegründet) unter Mitwirkung unseres Klubs gegründet. Seither dürfen gilt der Zusatz ‚Mitglied des VDH und der FCI‘.

Erstmalige Erwähnung in unserem Zuchtbuch war der Pyrenäenberghund erstmalig 1949 erwähnt, dann folgten der Pumi 1976, der Mudi im Jahr 1984 und der Bergamasker. In der ehemaligen DDR gründete sich 1954 der „Verband der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter (VKSK)“. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurden die Mitglieder und Zuchtrichter, die sich unter dem VKSK, den ungarischen Hirtenhunden und dem Pyrenäenberghund widmeten, im Jahr 1990 unter Anerkennung ihrer Mitgliedschaftszeiten in der ehemaligen DDR durch Vertrag vom Klub übernommen.

Die Jahre ab 1990 waren geprägt durch das nicht immer leichte Zusammenwachsen der Klubs mit Mitgliedern aus beiden Teilen Deutschlands, mit deren unterschiedlichstem Verständnis vom Vereinsleben und der Hundezucht. Gleichwohl ist es dem Klub und seinen Vorständen gelungen, die Mitglieder, Züchter und Amtsträger immer wieder auf ein gemeinsames Ziel einzuschwören – die Zucht gesunder Hunde.