Mitmach-Kinderkonzert in der St. Andreas Kirche

Gabi und Amadeus Eidner bei der Aufführung in der Andreas Kirche


Wenn Holzwürmer eine Prinzessin zur Freundin haben

Der Kirchengemeindeverband Kanstein hatte zu einem abwechslungsreichen und fröhlichen Mitmach-Kinderkonzert in die St. Andreas Kirche eingeladen. Ein Singspiel für die ganze Familie führten Gabi und Dr. Amadeus Eidner aus Chemnitz auf. Im sehr abwechslungsreichen Leben der beiden Holzwürmer Bohra & Bohris gab es eine Zeit, in der es sie in das schöne Thüringer Land führen sollte. Und so geschah es, dass Bohris in der ehrwürdigen Stadt Eisenach eine Anstellung als Nachtwächter erhielt. Bohra wurde vom Thüringer Landgrafen Hermann als Köchin auf der Wartburg in Stellung genommen. Sie schulte später zur Krankenschwester um und wurde somit zur treuen Gehilfin und engen Vertrauten der gütigen Landesmutter Elisabeth von Thüringen. Elisabeth wurde 1207 als Mädchen geboren, mit 20 Jahren war sie bereits Witwe mit drei Kindern und mit 24 Jahren verstorben.

Bohris entwickelte sich rasch zum begeisterten Anhänger Elisabeths und sah sich fortan nicht nur schlechthin als Nachtwächter, sondern vielmehr als eifriger Geschichtsforscher und Wissensvermittler. Unermüdlich verkündete er den Eisenachern und ihren Gästen die Herkunft und den spannenden Lebenslauf der Thüringer Landesgräfin Elisabeth. Angefangen vom Werben des Thüringer Fürstenhofes um Elisabeth am ungarischen Königshof, ihrer Kindheit und Jugend auf der Wartburg in Eisenach, der wunderbaren Wandlung der zunächst aus diplomatischem Kalkül angebahnten Verbindung zwischen ihr und Prinz Ludwig in eine echte Liebesbeziehung. Bis hin zu ihrer selbstlosen Hingabe im Dienst an den Armen und Kranken in Eisenach und später auch im Jahr 1219 im Hospital in Marburg. Sie verlebte eine gute Zeit auf der Wartburg und später in Marburg, sie wollte, dass es armen und kranken immer gut geht. Deshalb verteilten die Kinder an alle Kinder und Erwachsene auch Süßigkeiten.

Elisabeth, Gunda, Isentraut und Ludwig spielten Kinder aus dem Kirchengemeindeverband Kanstein. Das Singspiel vermittelte den Kindern und Erwachsenen das außergewöhnliche Wesen dieser Frau, die als Vorbild für christliche Nächstenliebe bis in unsere heutige Zeit wirkte. Im aktuellen Bezug ist sie sowohl in der Ökumene als auch im Zusammenwachsen von Ost und West, Eisenach/Thüringen und Marburg/Hessen, eine bedeutende Integrationsfigur, da ihr Glauben und ihre Ideale beispielgebend für jedermann sind. Pfarrerin Kathrin Reich hatte für alle Kinder und Familienangehörige bunte Papierrosen gebastelt, die in der Kirche an alle verteilt wurden. Zum Abschluss wurde gemeinsam gesungen „Hier sind wir“.