Schlesischer Nachmittag begeistert Gäste im Heimathaus

Von li; Brigitte Singer, Waltraud Zosel, Josef Stein, Karola Baum, Bernd Achilles und Dorothee bei der Begrüßung.


Einladend und herzlich gestaltete sich der schlesische Winternachmittag im Heimathaus Alte Mühle, zu dem zahlreiche Gäste aus der Region Wolfenbüttel und Goslar gekommen waren. Was als Treffen mit rund 50 erwarteten Gästen geplant war, entwickelte sich zu einem gut besuchten Event mit über 60 Zuhörern, die sich auf eine Reise durch die schlesische Kultur begaben.

Den Auftakt bildete der Genuss schlesischer Köstlichkeiten wie dem schlesischen Stässel (Streußel) und Mohnkuchen, gebacken von Marie-Luise Stein aus Vienenburg, begleitet von duftendem Kaffee. Die 1. Vorsitzende Dorothee Schacht hieß die Gäste willkommen und lenkte den Blick auf die tragische Vertreibung aus dem blühenden Schlesien nach dem Zweiten Weltkrieg, die viele hierhergeführt hatte.

Buntes Programm mit Brauchtum, Geschichte sowie gemeinsames Singen

Um die Geschichte und Kultur Schlesiens besser zu verstehen, hatte das Heimathaus ein vielfältiges Programm vorbereitet. Bernd Achilles aus Wolfenbüttel, Waltraud Zosel, Brigitte Singer, und Josef Stein aus Vienenburg, Karola Baum aus Börßum, Inge Michler aus Werlaburgdorf und Jutta Weiß aus Isingerode trugen mit Begeisterung Brauchtum, Geschichte und Mundart vor.

Mit dem gemeinsamen Singen des Riesengebirgsliedes „Blaue Berge, grüne Täler“, begleitet von Zitherspieler Ulrich Zander aus Werlaburgdorf, setzte sich der stimmungsvolle Nachmittag fort. Bernd Achilles trug das Gedicht „Wir Schlesier vor“, während Josef Stein die Entstehung Schlesiens erklärte. Eine kleine Ausstellung von Josef Stein mit Fotos, Heften, Büchern und Broschüren bot den Gästen zusätzliche Einblicke und Erinnerungen zum Mitnehmen.

Die Gedichte von Brigitte Singer über den „Sträßelkucha“ und „Die Fliega“ (Fliege) sorgten für fröhliche Momente, ebenso wie das Singen schlesischer Lieder wie „Hohe Tannen weisen die Sterne“ und „Mein Breslau“. Dorothee Schacht überraschte die Zuhörer mit der Herkunft von Rübezahl, der ursprünglich aus Goslar stammte.

Positive Entwicklung der alten Heimat und ein gemeinsamer Abschluss mit dem Lied „Kein schöner Land“

Jutta Weiss berichtete von ihren zahlreichen Reisen in die alte Heimat und ihrer positiven Entwicklung. Besonders begeistert erzählte sie vom schlesischen Kulturpreis, der seit 1977 vom Land Niedersachsen zur Völkerverständigung an Kunst- und Kulturschaffende vergeben wird. Die Verleihung im Oktober 2024 in Braunschweig verspricht ein Highlight für die Region zu werden.

Die Gäste, vorwiegend aus der Grafschaft Glatz, darunter der 39-jährige Martin Wojtczyk aus Liebenburg mit Verwandten im ehemaligen Oberschlesien, sangen zum Abschluss gemeinsam das Lied „Kein schöner Land“. Der 89-jährige Josef Stein, der im letzten Jahr mit einer Reisegruppe in der Grafschaft Glatz war, plant bereits im Juni eine weitere Woche mit dem Bus nach Schlesien zu reisen.