Tag der Deutschen Einheit

Hier verlief die einst tödliche Grenze zwischen Stapelburg und Bad Harzburg-Eckertal.


Seit 33 Jahren ist der 3. Oktober ein gesetzlicher Feiertag

Von 1945 bis 1990 haben die Deutschen in einem sozialistischen und einem christlich geprägten Staat gelebt. Nach dem Fall der Berliner Mauer am 9. November 1989 wurde zwei Tage danach die nahezu unüberwindliche innerdeutschen Grenze zwischen Stapelburg und Bad Harzburg-Eckertal friedlich geöffnet. Es war die erste nicht abgesprochene Grenzöffnung der knapp 1400 Kilometer langen Grenze, die Deutschland und Europa getrennt hat.

Grundlage der Wiedervereinigung ist der zwischen der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) und der Bundesrepublik Deutschland (BRD) am 3. Oktober 1990 geschlossene Einigungsvertrag.

Deutschland wurde aufgeteilt

Nach dem Zweiten Weltkrieg legten die Alliierten am 12. September 1944 im Londoner Protokoll fest, Deutschland aufzuteilen. Die endgültige Festlegung der Grenzen sollte im Friedensvertrag, den es noch nicht gibt, geregelt werden. Ab 1949 lebten die Deutschen in zwei Staaten.

Sicherung und Ausbau der Grenzsicherungsanlagen

Für die Sicherung der innerdeutschen Grenze, die davor Zonengrenze und Demarkationslinie hieß, war auf der westlichen Seite bis 1948 die Landespolizei und danach der Zollgrenzdienst (ZGD) zuständig. Ab 1951 hat der neu aufgestellte Bundesgrenzschutz (BGS) diese Aufgabe gemeinsam mit dem ZGD wahrgenommen.

Auf der Ostseite sicherten bis 1961 die Deutsche Grenzpolizei (DGP) gemeinsam mit Einheiten der sowjetischen Streitkräfte die innerdeutsche Grenze (Staatsgrenze West). Die DGP wurde anschließend in die Grenztruppen der Nationalen Volksarmee (NVA) eingegliedert und dem Ministerium für Nationale Verteidigung (MfNV) unterstellt. Von März 1990 bis zur deutschen Wiedervereinigung war das Ministerium für Abrüstung und Verteidigung (MfAV) für die Grenztruppen der DDR zuständig.

Der stetige Ausbau der Grenzsicherungsanlagen und hohe Personalaufwand hat der DDR viel Geld gekostet. Um die Flucht unzufriedener Bürger/innen zu verhindern, wurden an der Staatsgrenze „West“, so bezeichnete die DDR, die knapp 1400 km lange innerdeutsche Grenze, unter anderem Mauern, Zäune aus Stacheldraht, Streckmetall und Signaldrähten, Beobachtungstürme und Grenzführungsbunker aufgestellt sowie Minen verlegt, Kfz-Sperrgräben und Hundelaufanlagen errichtet und Selbstschussanlagen (SM-70) montiert. Über 300 Menschen sind beim Versuch, die innerdeutsche Grenze illegal zu überschreiten, getötet worden.

Wenn die Machthaber der DDR gewusst hätten, daß ihr Staat 1989 aufgelöst wird, hätten sie den finanziellen Aufwand sicherlich nicht betrieben.

Auf einem der Fotos zeigt Ex-Grenzschützer des BGS, Bernd Kahnert, wie tausende Bürger/innen aus der DDR über den Grenzfluss Ecker in den freien Teil Deutschlands geströmt sind.

Die Zeitgeschichte darf nicht in Vergessenheit geraten

Auf historischen Plätzen entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze von Lübeck-Travemünde bis zum Drei-Länder-Eck bei Hof, wird die Geschichte der deutschen Teilung und insbesondere die Grenzsicherung der DDR eindrucksvoll in Wort und Bild dargestellt, um die Geschehnisse des „Kalten Krieges“ nicht zu vergessen.

Text/Fotos: Helmut Gleuel