Im Frühjahr 2007 wurde das neue Abbenröder Heimatmuseum „Zur Linde” Im Winkel 5 eröffnet
Nach zweijähriger Pause hatte der Heimatverein wieder zum Heimatnachmittag mit Kaffee und Kuchen in das Heimatmuseum „Zur Linde“ eingeladen. Nach 15 Jahren Bestehens des überregional bekannten und einzigen Museums in der Gemeinde Nordharz, hatte der Heimatverein dieses kleine Jubiläum mit einem Heimatnachmittag begangen.
Gegründet wurde der Heimatverein 1991. Inzwischen gehören 212 Mitglieder dem Verein an, davon auch viele aus dem Landkreis Goslar. Erster Vorsitzender von 1991 bis 2001 war Winfried Haferland.
Im Jahr 2001 wurde Andreas Weihe zum neuen Vereinschef gewählt
Er hatte mit einem Bildervortrag den interessanten, aber auch manchmal anstrengenden Weg der Entwicklung des Museums präsentiert. Die erste „Heimatstube” entstand in der alten Schule, in der Schulgasse 3 im Jahr 1993, mit einem größeren Ausstellungs- und kleinen Versammlungsraum.
Im Jahr 2006 wechselte der Heimatverein in größere Räume des Dachgeschosses der ehemaligen Grundschule in der Langen Straße, die damals 2005 geschlossen wurde. „Eigentlich wussten wir schon beim Einzug, dass wir hier bald wieder ausziehen werden, denn während der Sanierung der neuen Räumlichkeiten bekamen wir von den Besitzern der Gaststätte „Zur Linde“, dem Ehepaar Stieler, ein nicht abzulehnendes Angebot, die ehemalige Gaststätte kostenlos übernehmen zu können“.
„Wir bieten dem Heimatverein das Gebäude an, wir wollen kein Geld, wir wollen es ihnen schenken“, so die damaligen Besitzer.
Auf einer extra einberufenen Mitgliederversammlung stimmten die Mitglieder für das Projekt. „Es wird aber viel Arbeit auf uns zu kommen“, so Andreas Weihe damals. Das Gebäude sei schon immer sehr sanierungsbedürftig gewesen. Zuerst wurde der ehemalige Saal renoviert und der gesamte Fußboden vom großen Saal abgeschliffen. Anschließend wurden die Wände für die einzelnen Ausstellungsbereiche gestellt und nach und nach der erste Ausstellungsbereich aufgebaut. So konnte 2007 das neue Heimatmuseum eröffnet werden.
In den Jahren 2009 und 2013 wurde die Fassade, die Sanitäranlagen, der Heizungsraum und vieles mehr erneuert sowie das Abwasser und Regenwasser neu verlegt. Im Jahr 2017 konnte das 10-jährige Jubiläum gefeiert werden.
Trotz großer Fortschritte bei der Erhaltung und Erweiterung des Museums blickte der Verein skeptisch auf den alten Teil des Daches
„Es war fünf Minuten vor Zwölf“, so im Jahr 2018, denn es hatte durchgeregnet, der Dachstuhl war marode und stand kurz vor dem Zusammensturz. Für 240.000 Euro, finanziert durch Eigenleistungen und Zuschüssen wurden der Dachstuhl und ein Teil des Gebäudes neu gebaut und aufgestockt.
Gut, dass damals ein trockener Sommer war, denn wäre eine längere Regenperiode gekommen, hätte das Wasser bis in den Keller seinen Weg gefunden. Es wurde damals Unmengen an Holz verarbeitet, das es einen schwindelig wurde. Aber nur durch eine massive Fachwerkkonstruktion konnte die nötige Stabilität für das Gebäude erreicht werden. Heute wäre der Bau sicherlich doppelt so teuer geworden, so Weihe.
Für das neu zu nutzende Dachgeschoss musste auch neue Treppen gebaut werden, es entstand eine neue Küche, drei Zimmer für Übernachtungsmöglichkeiten und für kleine Feiern ein zweiter Veranstaltungsraum.
In einem alten Wandtresor wurden Fotos und Dokumente für die Nachwelt deponiert und mit einem neuen Vorwand verschlossen.
Im Erdgeschoss und 1. Etage befinden sich nun ein neuer Archivraum, Wirtschaftsraum, die sanierte Küche sowie Räume für die Mühlenmodelle und der Schulgeschichte, die Ausstellung vom Schützenverein, die Grenzlandgeschichte, Postgeschichte und die Waschküche mit Böttcherei.
Der ehemalige Gastraum wurde 2021 ebenfalls noch einmal saniert und kann für Feiern gemietet werden. Im Nebengebäude befinden sich die Ausstellungen zur Feuerwehr, eine Ausstellung zum Thema Hausschlachtung, Schusterei, Webraum, Handwerk und Landwirtschaft.
Insgesamt wurden in all den 15 Jahren fast 500.000 Euro, einschließlich Sanierung der Wassermühle Otto investiert, davon 25 Prozent Eigenanteil und 75 Prozent Fördergelder. Es wird sich aber nicht ausgeruht, die nächste Arbeit wartet schon, die rückwärtige Fassade muss noch saniert werden, wenn wieder finanzielle Mittel vorhanden sind. Somit konnte für die kommenden Generationen eine dauernde Bestandssicherung erreicht werden.
Zum Abschluss des Vortrages dankte Weihe noch einmal allen Helfern und Unterstützern, die diese Investitionen erst möglich gemacht und den nicht einfachen Weg mit begleitet und unterstützt haben.
Die nächste große Veranstaltung des Heimatmuseumsvereins ist der 29. Mühlentag am Pfingstmontag, 6. Juni, ab 11:00 Uhr rund um Museum und in der Mühle Otto. Die Mitglieder des Vereins freuen sich ihr schönes Museum den Besuchern zeigen zu können. Am Samstag, 7. Mai ist das Museum von 14:00 bis 16:00 Uhr ebenfalls geöffnet.