Ackern für den Feldhamster


Der Feldhamster ist selten, im Landkreis Goslar ist nur noch ein kleines Vorkommen in der Weddinger Feldmark bekannt.

Nina Lipecki von der Deutschen Wildtier Stiftung setzt sich seit Jahren für die vom Aussterben bedrohten Hamster ein. Dafür arbeitet sie insbesondere im Raum Hildesheim mit Landwirten zusammen, die auf ihren Getreidefeldern dem Hamster helfen. Sie konnte auch den Weddinger Landwirt Dr. Gunnar Breustedt dafür gewinnen, probeweise die sogenannte Ährenernte auf einem Feld nah an bekannten Hamsterbauen durchzuführen. Für die Ährenernte werden die Getreidehalme möglichst nah unter der Ähre abgeschnitten, so dass ein Stoppel mit möglichst hohen Halmen stehen bleibt und einige Ähren nicht geerntet werden. So findet der Hamster beides: mehr Nahrung, aber insbesondere mehr Schutz vor Füchsen und Greifvögeln. „Die Deckung ist für den Feldhamster aber viel wichtiger. Verhungern tun die Tiere nicht“, sagt Nina Lipecki. Ernteverlust und Zusatzkosten gleicht die Wildtier Stiftung den Landwirten aus. „Es bleibt in meinem Fall sogar ein kleiner Gewinn“, vermutet Breustedt augenzwinkernd für seine drei Hektar große Fläche. Ob sich die Maßnahme in diesem Jahr auch schon für die Weddinger Hamster lohnt, zeigt sich im September. Dann wird Lipecki die Fläche genau auf Hamsterbaue prüfen. Unabhängig davon hoffen Nina Lipecki und Dr. Gunnar Breustedt auf weitere Landwirte, die zwischen Weddingen und Immenrode ackern und im nächsten Jahr vielleicht bei der Ährenernte mitmachen möchten. Der Aktionsradius eines Hamsters ist mit 500 Metern im Jahr äußerst klein, auch Jungtiere wandern in der Regel nicht weiter ab. Daher könne man nie wissen, welche Flächen in nächster Nachbarschaft der Hamster am Ende tatsächlich neu besiedelt.

Foto: Nina Lipecki und Dr. Gunnar Breustedt