In der evangelischen Kirche Vienenburg wurde zu einem musikalischen Festgottesdienst mit Chorkonzert und aktiver Beteiligung der Gemeinde eingeladen
Anlass war das 50-jährige Jubiläum des am 4. Mai 1972 gegründeten evangelischen Kirchenchores. Ein großer Chor klingt oft festlicher als ein kleiner und das Singen macht in einer größeren Gruppe mehr Spaß. Daher wurden die Osterwiecker Kantorei-Sängerinnen und -Sänger mit zu den Proben eingeladen. In den vergangen drei Wochen wurde intensiv geübt, zwei Proben wöchentlich. Fast der gesamte Kantorei-Chor aus Osterwieck fand sich zu den letzten Proben in Vienenburg ein und sang beim Jubiläum mit.
Eröffnet wurde der Festgottesdienst mit einem Stück aus den „kleinen“ Präludien und Fugen, die Bach zugeschrieben werden, Präludium und Fuge in G-Moll, BWV 558. Es folgte die Begrüßung durch Pfarrer Johann Böhm. Anschließend sang der Chor unter der Leitung von Rainald Runge den bekannten Kanon „Lobet und preiset, ihr Völker, den Herrn“. Als zweites Stück war ein vierstimmiger A-capella-Satz des 1988 geborenen Manuel Helmeke zu hören: „Jesus, ich komme zu dir“. Damit waren alle eingestimmt auf den nun folgenden Reigen aus einstimmigen und mehrstimmigen Liedern für Chor und Gemeinde.
Hanna Müller hielt die Festrede und vollzog die lange und bewegte Geschichte des Chores für alle Anwesenden nach
Aus ihren Worten klangen Freude und Dankbarkeit über die vielen Jahre voll von Musik und Gemeinschaft. Es erklangen alte Stücke, wie das vierstimmige, italienische „Alta trinita beata“. Der bekannte mehrstimmigen Choral von Heinrich Schütz, „Wohl denen, die da wandeln“ wurde im Wechsel zwischen Chor und Gemeinde gesungen. Auch moderne, christliche Jazz- und Pop-Lieder standen auf dem Programm. Fast eine ganze Stunde lang war die Kirche mit Gesang erfüllt. Es floss so manche Träne, denn niemand unter den Anwesenden konnte sich der bezaubernden Wirkung der Musik und des gemeinsamen Singens entziehen.
Glücklicherweise konnte die Wernigeröder Violinistin Stefanie Förster für das Konzert gewonnen werden
Neben einem Menuett von Telemann war auch Schumanns „Träumerei“ zu hören, welches vom Klavier begleitet wurde durch Rainald Runge. Den Höhepunkt hob sich der Chor für den Schluss auf. Als Segensbitte erklang die bekannte Arie „Lascia ch’io pianga“ aus Händels Oper „Rinaldo“ unter dem Titel „Vater, behüt uns“ mit Violine und Klavier. Den krönenden Abschluss bildete das mehrsprachige „Masithi, Amen“.
Die Freude über diesen gelungenen Festgottesdienst war allen Anwesenden deutlich anzumerken
Einige ehemalige Sängerinnen und Sänger, sogar frühere Chorleiterinnen und Chorleiter waren anwesend, um die gemeinsamen Erinnerungen mit den anderen Anwesenden zu teilen. Vorne in der Kirche war eine Collage mit Zeitungsausschnitten und Fotografien der vergangenen 50 Jahren für alle Besucherinnen und Besucher aufgestellt. Viele blieben zum anschließenden Empfang mit Sekt, Orangensaft und kleinen Snacks noch in der Kirche.
Dieses Konzert wird bestimmt nicht das letzte gemeinsame Chorkonzert gewesen sein. Im September 2023 wird die Osterwiecker Stephani-Kantorei ihr 40-jähriges Jubiläum feiern. Da bleibt noch ausreichend Zeit für die Vorbereitung.
Text: Privat