Herzkatheter-Versorgung ausgeweitet

Herzkatheter

Dr. med. Ralph U. Mletzko, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und Kardiologie,  mit den „Herzkatheter-Schwestern“, Janna Grehn (l.) und Kathleen Conrad, im hochmodernen  Herzkatheterlabor. Das Bild entstand vor der Corona-Zeit, als in der Klinik noch keine Maskenpflicht galt.


Das Mitarbeiterteam des Herzkatheterlabors (HKL) der Asklepios Klinik Schildautal Seesen bietet für Patient*innen die Akutversorgung bei Herzinfarkten rund um die Uhr an.

„Es ist ein weiteres Leistungsangebot für unsere Patient*innen und stärkt die nachhaltige Gesundheitsversorgung in der Region, wir freuen uns darüber sehr“, sagt Dr. med. Ralph U. Mletzko, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und Kardiologie und zugleich Ärztlicher Direktor der Asklepios Klinik Schildautal Seesen.

Das hochmodernde aus knapp 3,9 Millionen Euro (Bau und Ausstattung) Eigenmitteln finanzierte Herzkatheterlabor, das im Mai 2019 in der Asklepios Klinik in Seesen neu eröffnet wurde, ist das Herzstück der Klinik für Innere Medizin und Kardiologie, die bei allen internistischen Krankheitsbildern die Versorgung der Bevölkerung der Region sicherstellt. Zusammen mit der Neurologie spielt die interventionelle Kardiologie in Deutschland eine entscheidende Bedeutung bei der Notfallversorgung, dies gilt auch für die Klinik in Seesen.

Beim Herzinfarkt zählt jede Sekunde

Ein typisches Beispiel aus dem Klinikalltag vor wenigen Wochen: Ein Mann, mittleren Alters, kam in den frühen Abendstunden gleich mit drei lebensbedrohlichen Herz-Erkrankungen in die Klinik in Seesen. Schon im EKG („Elektrokardiogramm“, eine Untersuchungsmethode, bei der die elektrische Aktivität des Herzens gemessen wird) konnten diese diagnostiziert werden. Es zeigte sich ein akuter Herzinfarkt der „Herz-Hinterwand“, ein AV-Block dritten Grades (akute Herzrhythmusstörung) und eine akute Lungenarterienembolie (Verschluss der Lungengefäße durch Blutgerinnsel).

Dr. Mletzko: „Für den Patienten bedeutete es, dass sein Leben gleich dreifach bedroht war: Der Herzinfarkt führte zu einer akuten Leistungsminderung des Herzens, der AV-Block barg die Gefahr eines jederzeit möglichen Herzstillstandes, und die Lungenembolie verursachte einerseits eine verminderte Sauerstoffaufnahme über die Lunge, andererseits eine weitere Belastung des Herzens, das gegen den akut aufgetretenen Bluthochdruck in der Lunge ankämpfen musste.“

Nun war höchste Eile geboten, Dr. Mletzko berichtet

„Als Erstes versorgten wir den Herzinfarkt, indem wir das verschlossene Gefäß mittels eines Herzkatheters wieder öffneten. Gleichzeitig behandelten wir die Lungenembolie dadurch, dass wir die Blutgerinnsel der verschlossenen großen Lungenarterien durch den Einsatz eines Katheters zerkleinerten und diese durch Medikamente schließlich vollständig auflösten.“ Den AV-Block versorgte das Team abschließend, indem dem Patienten ein Herzschrittmacher eingesetzt wurde.  Dr. Mletzko und sein Team freuten sich mit dem Patienten: „Innerhalb von vier Tagen hatte er sich so gut erholt, dass er in die weiterführende Herz-Heilbehandlung entlassen werden konnte.“

Es sind solche Patienten-Schicksale, in denen sich die Bedeutung eines Herzkatheterlabors zeigt, für die Patienten und für die Notfallversorgung in der Region. „Dabei handelt es sich bei unseren stationären Patient*innen fast ausschließlich um Notfälle. Ein sehr großer Teil der zur stationären Aufnahme kommenden Patient*innen befindet sich in einer nachweislich oder zumindest potentiell lebensbedrohlichen Situation“, weiß der erfahrene Kardiologe Dr. Mletzko. Und weiter: „Es geht uns darum, den Menschen schnell und kompetent zu helfen, dabei ist ein Herzkatheterlabor von größtem Wert.“ Seine Bilanz bisher: „Unser Team harmoniert bestens, alle Abläufe und Handgriffe sind eingespielt.“

Im HK-Labor stehen insgesamt zwei modernste Herzkathetermessplätze zur Verfügung, dort kann das erfahrene Team aus Ärzten und Schwestern Herzkreislauferkrankungen mit Hilfe von hochmodernen bildgebenden Geräten optimal diagnostizieren und therapieren, eben blitzschnell reagieren und Leben retten.

Dr. med. Mletzko ist im Jahr 2018 nach Seesen gekommen, und hat inzwischen auch privat hier seine Heimat. Er wechselte von der größten Klinik der Asklepios Gruppe, der Asklepios Klinik Nord in Hamburg, wo er die Kardiologie seit 2007 sehr erfolgreich aufgebaut und geleitet hat. Dr. Mletzko gilt als renommierter Experte auf seinem Gebiet: In früheren Jahren wirkte er in Kliniken in München (Deutsches Herzzentrum), den Universitätskliniken Bonn und Hamburg-Eppendorf sowie in der Herz-Kreislauf-Klinik Bad Bevensen.

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