Neue Wohngruppe am Schieferweg

Hendrik Scholz, Svenja Probst, Jessica Ebenrett, Andreas Weitemeyer, Mansor, Carola Hahne und Hans Peter Daub.


Die neue sozialpädagogische Wohngruppe „Rittersporn“ vom Stephanstift Evangelische Jugendhilfe wurde im Schieferweg 5 eingeweiht.

Das Haus bietet Platz für junge Menschen im Alter von 12 bis 22 Jahren. Es stehen zehn Zimmer und zwei Plätze als Obhutname für Krisenfälle zur Verfügung. Die Jugendlichen werden von der Jugendhilfe untergebracht. Jugendämter aus ganz Niedersachsen fragen an, dann wird verhandelt, ob das Angebot passt.
Bisher war das Haupthaus in Clausthal-Zellerfeld ihr Zuhause. Das Haupthaus wurde umgewandelt in ein Kinderhaus und somit waren sie alle aus der Wohngruppe herausgewachsen. Die Suche nach einem neuen Haus war nicht einfach. Man suchte ein größeres Objekt in Goslar, möglichst nicht weit weg vom Zentrum und Bahnhof. Man wurde am Steinberg fündig, der bisherige Besitzer war erst sehr skeptisch aber nach kurzer Zeit stimmte er dem tollen Projekt zu. Wochenlange Planungen für die Sanierungsphase im Jahr 2019 begannen. Der alte Charme des Hauses blieb erhalten, es wurde komplett saniert, die alte Holztreppe blieb erhalten, man fühlt sich wohl, weil das Haus lebt. Das 1. OG ist so geblieben, das 2. OG wurde total umgebaut, u.a. auch die Heizung.

Mostafa aus Syrien und die Leiterin Svenja Probst

Die Vorbereitungen durch den Mitarbeiter Hendrik Scholz begannen, denn eine Wohngruppe umziehen zu lassen ist nicht einfach. Am 10. Dezember 2019 war es dann soweit, der Umzug nach Goslar. Eine Umgewöhnung von Clausthal nach Goslar, aber gemeinsam wurde alles erfolgreich bestritten. Es gab viele Vorteile für den neuen Standort: Nähe zur Schule, zur Berufsschule, zu den Ausbildungsbetrieben und zum Bahnhof für die Beurlaubungen zu den Familien und zu Freizeitangeboten.
Am 1. Juli gab es einen Wechsel der Teamleitung: Jessica Ebenrett und Svenja Probst übernahmen gemeinsam die Leitung. Beide sind junge Mütter und es ist stundenmäßig aufgeteilt, was beiden sehr entgegen kommt. Rund um die Uhr kümmern sich sieben feste Mitarbeiter um die jungen Mädchen und Jungen aus sechs Nationen im Haus. Alle bleiben bis zur Volljährigkeit oder wenn sich die Lage Zuhause stabilisiert hat.
Es werden zwei Außenwohnungen angemietet, hier wird dann trainiert alleine zu wohnen: Vorbereiten in ein Leben in eigener Wohnung. Die Jugendlichen kaufen mit ein und kochen in der großen Küche mit und auch ihr Taschengeld müssen sie selbst verwalten. So muss der Rasen gemäht werden und auch für den Garten sind die Jugendlichen mit verantwortlich.
Zu den Bewohnern gehören auch zwei unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Einer davon ist Mostafa aus Syrien, er ist 14 Jahre alt, spielt in der GSC C-Jugend und besucht die 6. Klasse beim Ratsgymnasium. Sein Zimmer hat er, wie alle anderen auch, selbst eingerichtet. Es steht außerdem ein großer Aufenthaltsraum mit einem Fernseher zur Verfügung. Bei der Einweihung war der Vorstand der Dachstiftung Diakonie „Stephanstift“, Hans Peter Daub und die Geschäftsführerin Carola Hahne anwesend. Die Eröffnungsrede hielt der 14-jährige Mostafa in fließendem Deutsch. „Mich begeistert dieses Projekt von Anfang an, die konzeptionellen Überlegungen vom Haupthaus. Ältere brauchen ihr extra begeisterndes Haus, in einer feinen Wohngegend mit Villen, optimale Dinge, die sich die Jugendhilfe leisten kann“, so Daub. Er überreichet der Wohngruppe ein buntes Kreuz aus dem Latein-Amerikanischen Land El Salvador, denn jeder Mensch hat von Gott die gleichen Rechte, frei zu sein und in schicken Villen zu wohnen. Der 13-jährige Mansor aus Afghanistan erhielt von Hans Peter Daub ein Budget von 1000 Euro. Die hier wohnen haben die Entscheidung zu treffen, was mit dem Geld gemacht wird. „Es ist grandios, Mostafa, du macht uns die Tür auf und heißt uns hier willkommen“, sagte Carola Hahne. Sie überreichte dem Leitungsteam im bunten Haus ein Geschenk für ein Restaurant.