Reanimationsunterricht am Ratsgymnasium

Reanimation

Stefan Bolde-Müller


Reanimation
Stefan Bolde-Müller und Schülerinnen und Schüler

Die Schülerinnen und Schüler der 7. Klasse vom Ratsgymnasium präsentierten zusammen mit Lehrer Stefan Bolde-Müller in der Aula das „Kennenlernen“ der Reanimationspuppen und das „Angst nehmen“.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Erkennen der Notfallsituation und dem Absetzen des Notrufs. Im September 2021 haben der Deutsche Rat für Wiederbelebung – German Resuscitation Council e.V. – und Dr. med. Carola Holzner eine Online-Petition zur bundesweit verpflichtenden Einführung von Unterricht in Wiederbelebung spätestens ab der 7. Klasse auf den Weg gebracht. Damit soll einem Beschluss der KMK Nachdruck verliehen werden, der dies bereits 2014 gefordert hat. In Niedersachsen ist hierzu bisher wenig geschehen. Wie wichtig und effektiv dieser Unterricht sein kann, zeigen Untersuchungen aus anderen europäischen Ländern wie Dänemark, wo dies bereits vor Jahren geschehen ist oder auch aus Nordrhein-Westfalen. Aufgrund von logistischen Problemen musste das Projekt aber wieder eingestellt werden.

Auch unter dem Eindruck der Ereignisse bei der Fußball-EM 2021 und aufgrund der Tatsache, dass mit Lehrer Stefan Bolde-Müller ein Erste Hilfe-Ausbilder am Ratsgymnasium aktiv ist, fiel die Entscheidung, den Reanimationsunterricht für die Klassen 5 bis 13 zum Schuljahr 2021/22 einzuführen. Jede Klasse erhält pro Schuljahr zwei Stunden Reanimationsunterricht. Im Idealfall erhalten also alle Schülerinnen und Schüler während ihrer Schullaufbahn am Ratsgymnasium mindestens neunmal Reanimationsunterricht. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, am RG einen Erste Hilfe-Kurs für den Führerschein zu belegen. In der ersten Stunde wird theoretischer Unterricht durchgeführt, z.B. wie setze ich einen Notruf ab? Welche Nummer muss ich anrufen usw.

Im Reanimationsunterricht am Ratsgymnasium soll das Stufensystem „Von Herzensrettern und Lebensrettern“ wie folgt umgesetzt werden:

5. und 6. Klasse „Herzensretter BRONZE“ Druckmassage ohne Beatmung. In der 7. und 8. Klasse: „Herzensretter SILBER“ Druckmassage mit Beatmung. In der 9. und 10. Klasse: „Herzensretter GOLD“ Druckmassage mit Beatmung und AED. In der 11. bis 13. Klasse: „Lebensretter PLATIN“ Lebensrettende Sofortmaßnahmen. Nach der Doppelstunde erhält jeder Teilnehmer einen Ausweis für die Teilnahme am Reanimationsunterricht am Ratsgymnasium. Dabei sollen die Schülerinnen und Schüler in den 5. und 6. Klassen so an das Thema herangeführt werden, dass neben der Druckmassage noch das „Kennenlernen“ der Reanimationspuppen und das „Angst nehmen“ im Vordergrund stehen – ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Erkennen der Notfallsituation und dem Absetzen des Notrufs.

Beim praktischen Unterricht an der Puppe wurde in Gruppen geübt

Ist der Verletzte noch ansprechbar? Die Atmung kontrollieren, dann etwa drei bis vier Minuten 30-mal drücken und zweimal Mund-zu-Mund-Beatmung. Während der Beatmung wurde dieses mit musikalischen Rhythmen von Lady Gaga und Bee Gees begleitet. Schulleiter Hans-Peter Dress ist beruhigt, mit Stefan Bolde-Müller den Leiter des Schulsanitärdienstes und Ausbilder des DRK für alle Fälle an der Schule zu haben. Die Finanzierung, 3000 Euro für die Anschaffung der sechs Puppen und der Matten, übernahm der Elternverein des Ratsgymnasiums. Eine Idee hat Stefan Bolde-Müller, er hat alle weiterführenden Schulen im ganzen Landkreis Goslar angeschrieben, er möchte den Schulleitern und Sanitätsdiensten bei einer Info-Veranstaltung nach den Osterferien den Reanimationsunterricht vorführen.

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