Volkstrauertag in Klein Mahner

V. li.: Ortsbrandmeister Thomas Markwort und sein Stellvertreter Henning Rostock bei der Kranzniederlegung


In diesem Jahr hielt Vikarin Laura Zikeli den Gottesdienst und die Rede zum Volkstrauertag am Ehrendenkmal neben der Kirche

Vikarin Laura Zikeli führte durch die Veranstaltung, bei der Menschen unterschiedlichen Alters und aus verschiedenen Generationen zusammenkamen. Es ist eine jährliche Tradition, bei der wir gemeinsam an die Ereignisse des Zweiten Weltkriegs erinnern. Während ich über den Krieg viel aus Büchern und historischen Quellen erfahren habe, sind auch die Erzählungen meiner Großeltern und Urgroßeltern von großer Bedeutung.

Sie sind damals aus Schlesien geflohen und haben in Klein Mahner eine neue Heimat gefunden. Obwohl sie heute hier leben, erinnern sie sich an die Entbehrungen, den Hunger, den Kampf ums Überleben und die Zeit der Kriegsgefangenschaft. Für mich ist es schwer vorstellbar, was damals in der Welt geschah, da ich in Frieden, Wohlstand und Sicherheit aufgewachsen bin. Aber es war eine bedrückende Realität: Menschen, die auf Befehl aufeinander schossen und töteten, ihre Menschlichkeit verloren und nur noch funktionierten.

Eine ganze Generation wurde ausgelöscht und ihrer Kindheit beraubt. Ich bin dankbar, dass ich solche Erfahrungen nicht machen musste, und habe großen Respekt für die Zeitzeugen, die heute von ihren Erlebnissen berichten. Es ist wichtig, dass wir diese Geschichten nicht nur als Mahnung verstehen, dass so etwas nie wieder passieren darf, sondern auch um meine Generation über die Folgen von Terror und Antisemitismus aufzuklären.

Der Krieg ist uns immer noch präsent, nicht nur durch die aktuellen Medienberichte über den langanhaltenden Konflikt in der Ukraine, sondern auch über das, was in Israel und Palästina geschieht. Dennoch möchte ich nicht aufhören, nach 78 Jahren seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs von einer friedlichen und gerechten Welt zu träumen. Eine Welt, in der Menschen einander als Freunde und nicht als Feinde betrachten, in der Konflikte nicht mit Waffen gelöst werden.

Zum Abschluss der Veranstaltung wurde das Lied “Ich hatte einen Kameraden” gesungen, begleitet von Matthias Wagener am Akkordeon.