Bürgerabend in Werlaburgdorf
Unter dem Motto „Ein sicheres Zuhause“ lud der Ortsverband der CDU alle Einwohnerinnen und Einwohner in das örtliche Dorfgemeinschaftshaus zum Bürgerabend ein. Ortsbürgermeister Tobias Schliephake verschaffte den Anwesenden einen Überblick zu aktuellen Themen auf Gemeinde- und Ortsebene. Mitgebracht hatte er u.a. die Themen Baugebiete, das teils zähe Ringen beim Hochwasserschutz vs. Naturschutz, Breitbandausbau, Gehwege, Spielplätze, Busanbindungen und die wichtigen Aufgaben der Freiwilligen Feuerwehr in der Gemeinde.
Schliephake berichtete über einen Antrag der Gruppe CDU/Freie Wähler auf Gemeindeebene zur Beschaffung von Dashcams für die Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr. Ziel sei es, die Kameradinnen und Kameraden bestmöglich vor Übergriffen während der Einsatzfahrt zu schützen, auch durch Abschreckung mittels Aufzeichnung von Delikten.
„Während der Anfahrt laufen im Fahrzeug bereits einige Vorbereitungen auf den Einsatz ab. Da bleibt wenig Zeit, sich parallel auch noch mit Gesichtern oder Kennzeichen von Störenfrieden zu beschäftigen“, erläutert Schliephake, selbst Feuerwehrmann.
Ihm folgte Polizeihauptkommissar Michael Scharf, der in einem Gastbeitrag zum Thema Einbruchschutz referierte. Die Haupteinbruchssaison verlaufe in der Zeit zwischen Oktober und Ostern und hier eher am Tage oder in der Dämmerung als in der Nacht.
„Das liegt auch daran, dass sich die Nachbarschaft in dieser Jahreszeit meistens in ihren eigenen Gebäuden aufhält und so weniger mitbekommt. Für den durchschnittlichen Haushalt ist ein Mix aus verschiedenen Schutzmaßnahmen empfehlenswert, einiges davon lässt sich auch nachrüsten. Gut einsehbare Bereiche schrecken Gelegenheitstäter eher ab. Sichern Sie Kellerfenster und Nebeneingänge, da sie oft zum Einstieg genutzt werden können“, erklärte Polizeihauptkommissar Scharf.
„Neue Haustüren und Fenster sollten mindestens die Sicherheitsklasse ‚RC 2 neu‘ aufweisen. Dabei ist bei Fenstern der Schutz gegen Aufhebeln (Pilzkopfverriegelungen) genauso wichtig, wie der Schutz vor dem Durchgreifen des Täters mittels eines abschließbaren Fenstergriffes. Dieser sollte einer Krafteinwirkung von mindestens 100 Nm standhalten. Häufiges Anschalten von Außenlampen durch Bewegungssensoren kann zu einem Gewohnheitseffekt selbst bei einem aufmerksamen Nachbarn führen. Lassen Sie zudem nicht auf den ersten Blick erkennen, ob Sie zu Hause sind. Ein solider Sperrbügel an der Eingangstür kann insbesondere bei Senioren und Kindern das ungewollte Eindringen Dritter nach dem Öffnen der Tür verhindern“ erläuterte Polizeihauptkommissar Scharf, der auch für persönliche Beratungen gern zur Seite steht.
Zum Thema Altmetallentsorgung, hätte es sich an einigen Stellen im Dorf eingeschlichen, Schrott und sogar alte Elektrogeräte auf öffentlichen Flächen abzustellen. Teils dreiste Schrottsammler mit Transportern in scheinbar schlechtem Zustand führten immer häufiger zu Beschwerden im Ort. Ortsbürgermeister Schliephake erläuterte die Möglichkeiten, Metallschrott bspw. der Heininger Feuerwehr am alten Tankstellengelände für die Jugendarbeit zu spenden.
Einiges kann auch über die Gelbe Tonne entsorgt werden, was sich so unterm Strich positiv auf den Abfallbetrieb und folglich auch auf die Abfallgebühren auswirkt. Details zur gelben Tonne lassen sich hier nachlesen. Viele Teilnehmer hoffen, dass sich das Problem so lösen lässt.
Ortsratmitglied Wiebke Oesterhelweg berichtete über den Verlauf der Glasfasererschließung. Aktuell liefen nun bereits die Ausschreibungen für den Bereich Hornburg und Werlaburgdorf. Ab August 2023 könnten dann die Begehungen mit den Hausbesitzern erfolgen. Für Werlaburgdorf wird derzeit mit einer „Heiß-Schaltung“ ca. April 2024 gerechnet. Am DGH steht bereits das für den Bereich Werlaburgdorf und Umgebung erforderliche Herzstück, die Pop-Station. Für die weiteren Ortschaften der Gemeinde könnten, je nach finanzieller Situation, Anschlussmöglichkeiten ab 2025 bestehen.
In Sachen Kinderspielplätze berichtete Gemeinderatsmitglied Florian Zalesinski (CDU/Freie Wähler), Mitglied der neuen Arbeitsgruppe Spielplätze, über den bisherigen Verlauf. Alle 26 Spielplätze der Gemeinde wurden in insgesamt 15 Treffen inspiziert und mögliche Pläne mit engagierten Bewohnern und Kommunalpolitikern besprochen. In Werlaburgdorf konnte bereits das Projekt „Generationenplatz“ am DGH von einem Zuschuss zu einem Multifunktionsgerüst profitieren.
Ortsbürgermeister Schliephake wandte sich hier an die Teilnehmer und warb um Anregungen
„Ein Unterstand wäre noch toll“, brachte Karin Nickel in die Runde ein. „Auch die Sandkiste an der Kirche müsste zeitnah instand gesetzt werden“ merkte Andreas Schoder an. Letzteres wurde zwischenzeitlich bereits durch den Bauhof in Augenschein genommen, der Unterstand fließe in die weiteren Planungen mit ein.
Im offenen Diskussionsteil sprach man über Ärgernisse von Anwohnern über einen auf dem Gehweg abgestellten Pferdeanhänger in der Oberen Landwehr. Hier sei das Ordnungsamt bereits im Gange. Verstopfte Regenwasserschächte können jederzeit per E-Mail an Bauhofauftrag@schladen.de oder telefonisch gemeldet werden. Neben den von der CDU bereitgestellten Kinderfiguren soll zeitnah über die Anschaffung einer dorfeigenen Geschwindigkeitswarnanlage beraten werden.
Auch das Thema „buckelige Radwege“ wurde angesprochen. Ortsbürgermeister Schliephake erläuterte den Teilnehmern, dass viele Wege außerhalb des Dorfes im Eigentum der örtlichen Landwirte stehen und freundlicherweise als ausgewiesene Radstrecke mitbenutzt werden dürfen. „Ein rücksichtsvoller Umgang mit dem landwirtschaftlichen Verkehr versteht sich daher von selbst.“
Werlaburgdorf habe die letzten Jahre bereits von neuen Wegen, u.a. für den Radverkehr profitiert. Primäres Ziel müsse es sein, wie bspw. beim Radweg Werlaburgdorf/Heiningen geschehen, mit den vorhandenen Mitteln Kinder und Erwachsene von viel befahrenen Straßen in der Region herunterzubekommen.
„Danach sprechen wir natürlich auch gern über einen halben Kilometer ggf. noch buckeligen Feldweg“ so der Ortsbürgermeister. Neben dem persönlichen Gespräch können alle Einwohnerinnen und Einwohner auch gern die Ortsratssitzungen nutzen, um ihre Ideen und Anregungen einzubringen.