Weltgebetstag 2021 der Frauen in Hahausen

Weltgebetstag Hahausen

Es war ein ganz anderer Weltgebetstag (WGT) in diesem Jahr

Kein Singen in der Kirche und kein anschließendes, gemeinsames Essen nach Art des Gastgeberlandes. Vor einem Jahr war der WGT die letzte Veranstaltung der Kirche unter normalen Umständen, anschließend gab es keine normalen Gottesdienste mehr. Trotz corona-bedingter Einschränkungen wurde in der St. Romanus Kirche zum Weltgebetstag eingeladen.

Vor dem Gottesdienst mussten sich die 22 Besucher, darunter ein Mann, in die Anwesenheitsliste eintragen und die Hände desinfizieren.

Über Konfessions-, Alters- und Ländergrenzen hinweg engagieren sich Frauen beim Weltgebetstag für globale Gerechtigkeit, Frieden und Geschlechtergerechtigkeit in Kirche und Gesellschaft, in diesem Jahr standen der Klimawandel und die Corona-Pandemie im Fokus. Damit leisten sie in über 150 Ländern einen wertvollen Beitrag für die christliche Ökumene und für ein respektvolles Miteinander aller Menschen weltweit.

Der Weltgebetstag ist schon fast 100 Jahre alt

Er ist eine Bewegung von christlichen Frauen, die Ende des 19. Jahrhunderts in den USA und Kanada begann. 1927 wurde er erstmalig in Deutschland von methodistischen Frauen gefeiert. Die Idee schlug immer größere Wellen und Christinnen verschiedenster Kirchen feierten mit.
Im Jahr 1952 druckte die Evangelische Frauenhilfe in Potsdam erstmalig die Gottesdienstordnung für ihre Mitglieder und unterstützte sich gegenseitig im Gebet und mit ihrer Kollekte und Spenden für zahlreiche Projekte auf der Welt.

In jedem Jahr wird jeweils ein Land der Erde ausgewählt

Christliche Frauen verschiedener Konfessionen aus diesem Land legen ein Thema fest und formulieren die Gebete, die dann auf der ganzen Welt mitgebetet werden.
Das Motto des Weltgebetstags 2021 lautete: „Informiert beten – betend handeln“.

Diakonin Heidi Hein stellte in einer Power Point Präsentation das Schwerpunktland Vanuatu vor

Weltgebetstag Hahausen
Diakonin Heidi Hein präsentiert das Land Vanuatu

Dieses kleine, dörflich geprägte Land liegt mitten im Pazifischen Ozean. Insgesamt 83 Inseln bilden den noch jungen Staat, davon sind 67 bewohnt. Die meisten der knapp 290.000 Einwohner leben in kleinen Dörfern, von denen manche nur vom Meer aus oder über schmale Pfade durch den Regenwald erreichbar sind.

Die Hauptstadt Port Vila auf der Insel Efate ist der Anziehungspunkt für viele Menschen von anderen Inseln auf der Suche nach Arbeit. Kinder und Jugendliche gehen für die weiterbildenden Schulen oder das Studium dorthin.

Der christliche Glaube prägt die Lebenswirklichkeit in Vanuatu und die Kirche genießt einen hohen Stellenwert. Die Einwohner ernähren sich von dem, was der Regenwald ihnen an Früchten schenkt, rund 80 Prozent der Bevölkerung leben von Selbstversorgung. Die Haupteinnahme des Landes ist der Tourismus. Den großen Profit aus dem Tourismus machen allerdings überwiegend ausländische Unternehmen. Auch die lukrativen Jobs in der Branche sind von Ausländern besetzt.

Weltgebetstag Hahausen
Infotafel

Eine besonders schwerwiegende Folge des Klimawandels sind die veränderten Regenmuster

Die Durchschnittstemperaturen steigen und insgesamt fällt weniger Regen, was zu Ernteausfällen führt. Anderseits kommt es immer wieder zu extremen Starkregen, der alles überschwemmt und große Schäden anrichtet.

Vom Sitzplatz der Gottesdienstbesucher wurde die Gebetsordnung mit Begrüßung, Dank- und Gabengebeten vorgetragen. Hier wurde von Schicksalen von Familien berichtet, denen nur Geld für ein Kind zur Ausbildung zur Verfügung steht und von den vielen Problemen in dem armen Land.

Die Lieder Seid willkommen, Wer nur den lieben Gott lässt walten, Heilig, Vanuatu im neuen Glanz, Hilf Hören und Handeln, Ich will auf Gott bauen, Du bist der Urgrund, Eine Frau, die ganz auf Gott vertraut und Der Tag ist um waren zu hören.

Am Ausgang erhielt jeder Besucher noch zwei Tulpen vom Altarschmuck für die Mitwirkung beim Weltgebetstag, außerdem konnte noch für die Kollekte gespendet werden. Der Erlös ist für Frauen- und Mädchenprojekte in Europa, Lateinamerika, Afrika, dem Nahen Osten und Asien bestimmt.

Im kommenden Jahr ist England, Nordirland und Wales das Schwerpunktland und hoffentlich wieder unter normalen Umständen.

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