Zwei neue Bücher zur Geschichte Hornburgs

(v.l.): Dr. Martin Hentrich, Dr. Sibylle Heise, Prof. Dr. Edmund Brandt und Andreas Memmert.


Andreas Memmert, Bürgermeister der Gemeinde Schladen-Werla, ermöglichte den Druck zweier neuer Bücher zur Geschichte Hornburgs.

Dr. Sibylle Heise vom Stadtarchiv Hornburg und Prof. Dr. Edmund Brandt sind die Autoren, von Dr. Martin Hentrich EDITION HUY stammen Satz und Druck.
Es ist das elfte Buch, das Dr. Sibylle Heise geschrieben hat, sieben davon stammen aus dem Satz und Druck von Dr. Martin Hentrich. Der erste Titel lautet:„Die Hornburger Schulchronik 1885 bis 1956“. In der Hornburger Schule wurde eine alte handschriftliche Schulchronik gefunden. Seit 1885 vermerkten darin am Ende jedes Schuljahres, im Frühjahr, die Rektoren der Hornburger Schule die Ereignisse, die sie für wichtig hielten. Diese jährlichen Eintragungen reichen bis 1945, danach wurden sie summarisch bis 1956 ergänzt. Das Buch enthält den Wortlaut dieser Hornburger Schulchronik. Der Text wurde ergänzt um die Einordnung der beschriebenen Sachverhalte in den historischen Kontext. Der Leiter des Projektbüros Pfalz-Werla, Prof. Dr. Edemund Brandt ist glücklich, auch ein kleinen Beitrag zu dem Buch leisten zu dürfen.
Der zweite Titel lautet:„Jüdisches Leben in Hornburg 1642 bis 1923“. Fast dreihundert Jahre lang, von 1642 bis 1923, wohnten in Hornburg Juden, gelegentlich wurden sie in den Akten des Magistrats erwähnt, selten auch in denen der Hornburger Kirche. Zum Leben der Hornburger Juden fehlen bisher ausführliche Publikationen auf dieser Grundlage. In dieser Schrift wird das Leben dieser Juden ausführlich anhand überlieferter Akten detailreich beschrieben. Die Schicksale einzelner Familien werden auch nach dem Verlassen von Hornburg verfolgt und so werden vielschichtige Lebendbilder jüdischer Menschen in der deutschen Provinz lebendig, die auch uns Nachgeborene eindrücklich berühren. Im Hornburger Archiv gibt es 2400 Akten, 40 Titel hängen mit den Juden zusammen. Im Jahr 1923 ist die letzte Jüdin in Hornburg verstorben, in der Nazizeit gab es keine Juden mehr. Beide Bücher sind im Ostfalia-Verlag erschienen und die Schulchronik (ISBN 978-3- 96226-059-0) umfasst knapp 190 Seiten, das „Jüdische Leben in Hornburg“ (ISBN 978-3-96226-019-4) hat 150 Seiten. Jedes Buch kostet 9.90 Euro und ist beim Amt für Tourismus im Hornburger Rathaus sowie im Internet unter der ISBN Nummer erhältlich.

Bürgermeister Memmert konnte der Stadtheimatpflegerin Dr. Sibylle Heise noch zu einem Jubiläum gratulieren, denn sie übt dieses Amt seit dem 1. Juli 2007 aus. In dieser Zeit ist die Jubilarin emsig und eifrig dabei gewesen, die Aufarbeitung des Stadtarchives und Erfassung sämtlicher Historischer Akten in einem Findbuch zu sammeln. Außerdem wurde eine Sicherung der Akten vorgenommen. Außerdem begleitete Frau Dr. Sibylle Heise den Umbau des Stadtarchives, um eine bessere Lagerung der Akten zu ermöglichen. Insgesamt elf Bücher und Schriften hat sie verfasst, die sich mit der Aufarbeitung der Hornburger Geschichte befassen. Für ihr hohes ehrenamtliches Engagement und außerordentliche Leistung für die Erforschung der Geschichte Hornburgs erhielt sie am 16. Dezember 2014 den Niedersächsischen Verdienstorden. Vor etwas mehr als zehn Jahren zog sie nach mehreren Jahren des Hin- und Herfahrens von Berlin nach Hornburg in ihr Häuschen. Unzählige Stunden verbringt sie seither im Stadtarchiv, das im Hornburger Heimatmuseum untergebracht ist, für ihre Forschungsarbeiten.