Versöhnung über den Gräbern und Arbeit für den Frieden
Am Wanderweg zwischen der Bundesstraße 4 bei Oderbrück und dem Brocken, befindet sich der am 28. September 1946 eingeweihte Ehrenfriedhof. Mit 810 m Höhe ist er die höchstgelegene Kriegsgräberstätte im Land Niedersachsen. 99 überwiegend jugendliche deutsche Soldaten, die im April 1945 bei den schweren Kämpfen im Oberharz gefallen sind und 14 unbekannte sowjetische Kriegsgefangene, die in Transporten ums Leben kamen, wurden hier beigesetzt.
Für die Pflege des Ehrenfriedhofes Oderbrück war bis zur Schließung des Bundeswehrstandortes Goslar der Stabs- und Versorgungszug des Luftwaffenausbildungsregiments 5 zuständig. Im Frühjahr 2010 übernahm das Nationalpark-Jugendwaldheim Brunnenbachsmühle die Pflegearbeiten im Rahmen der Jugendarbeit mit Schulklassen.
Vorsicht ist an den Sandsteinkreuzen auf den Gräbern geboten
Die Steinkreuze wurden von den Brüdern Rizo und Hivzo Zahitovic vom forstwirtschaftlichen Dienstleistungsunternehmen Rosenow aus Wulften im Auftrag des Nationalparks Harz aufgearbeitet. Der Arbeitsaufwand für ein Steinkreuz betrug etwa eine Stunde. Die letzte Reinigung und Auffrischung der Inschrift erfolgte 2004. „Da die Kreuze aus dem empfindlichen Sandstein sind, müssen die Reinigungsarbeiten besonders vorsichtig durchgeführt werden“, sagte der pensionierte Nationalparkförster Uli Schulze.
Nachdem der Bundesgrenzschutz aufgelöst und der Bundeswehrstandort Goslar geschlossen wurde, richtet die Reservistenkameradschaft Wiedelah/Bad Harzburg, im Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e.V. in Kooperation mit der Nationalparkverwaltung Harz, die traditionelle Gedenkstunde mit Kranzniederlegung zum Volkstrauertag auf dem Ehrenfriedhof Oderbrück aus.
Text/Fotos: Helmut Gleuel