Hochwasser: Rückhaltebecken für Immenrode

Rückhaltebecken Immenrode

Bürgerinformationsabend über das neue Rückhaltebecken

Zum Bürgerinformationsabend über das geplante Rückhaltebecken hatte der Oberbürgermeister der Stadt Goslar Dr. Oliver Junk und Immenrodes Ortsvorsteher Eckhard Wagner in die neue Feuerwache eingeladen. Die 35 Zuhörer mussten sich vorher anmelden und alle Stühle waren dem Sicherheitsabstand angepasst.

Zum Vorstellungsgremium gehörten Dirk Sielaff, Leiter der Unteren Wasserbehörde, Beatrice Kausch vom Wasserverband Peine und Wolfgang Mantlik von der Ingenieurgesellschaft Damer + Partner aus Vienenburg.

Seit vielen Jahren gibt es bei heftigen Regenfällen ein Hochwasserproblem der Wedde in der Ortschaft Immenrode, zuletzt im Juli 2017. Dreimal wurde das Projekt umgeplant und es mussten Grundstückstäusche vorgenommen werden. Ab dem 1. Juli soll eines der zentralen Projekte des Hochwasserschutzes der Flussgebietspartnerschaft Nördliches Harzvorland in die Umsetzungsphase starten. „Die Ausschreibung war erfolgreich, noch im Juli sollen die Arbeiten für den Damm und die Umverlegung des Weddebaches beginnen.

Rund 1,35 Millionen Euro kostet dieses Projekt, das sich aus 80 Prozent Landesmitteln und 20 Prozent Eigenanteil der Stadt Goslar finanziert. Diese Maßnahme ist eines der 18 Projekte der Flussgebietspartnerschaft Nördliches Harzvorland, die mit insgesamt fünf Millionen Euro aus dem Sonderfonds des Landes Niedersachsen gefördert wird.

Immenrodes Hochwasserrückhaltebecken war mit Priorität 1 an erster Stelle

Das neue Rückhaltebecken im Süden Immenrodes wird ein Stauvolumen von rund 77.500 Kubikmetern haben. Die Aufstauung erfolgt über einen quer zum Weddebach verlaufenden Damm von 270 Metern Länge. Dieser wird knapp sechs Meter hoch sein, an seinem Fuß umfasst er eine Breite von bis zu 40 Metern. Der Damm ist leicht geschwungen und orientiert sich in die Ausgestaltung des Landschaftsbildes. Rund 13.000 Kubikmeter Material sind notwendig, um den Damm zu errichten. Bei extremen Hochwasserereignissen sichert eine sieben Meter breite Entlastung die Dammstandfestigkeit.

Das für den Durchfluss und die Durchlässigkeit entscheidende Baudetail ist die sogenannte Ökoschlucht, in der befindet sich das Drosselbauwerk das durchlässig für die aquatischen Tiere ist. Die Flügellänge beträgt hier 34 Meter und die Höhe bis zu 6,40 Meter. Bei einem hundertjährigen Hochwasserereignis würde dann der Durchfluss auf 2,32 Kubikmeter die Stunde gedrosselt.

Neben dem Hochwasserschutz wird diese Maßnahme zugleich die natürliche Gewässerentwicklung unterstützten

Dafür wird der Weddebach auf rund 750 Meter in sein ursprüngliches Bett umverlegt und leicht mäandrierend verlaufen. Mit Strukturelementen, etwa Findlingen oder Wurzelstubben, wird das natürliche Fließverhalten gefördert. Der Wirtschaftsweg bleibt erhalten und führt mit einem Gefälle von sechs Prozent über den Damm. Der Wirtschaftsweg erhält eine Asphaltdecke und ist bei Hochwasser nicht befahrbar.

Während der Bauphase wird durch ein erhöhtes Verkehrsaufkommen mit Lärm und Staubbelästigung zu rechnen sein

Die diverse Boden- und Materialtransporte werden über die Hahndorfer Straße, B 82 in Richtung Goslar, fahren. Es sind 13.000 Kubikmeter Dammmaterial, 11.000 Kubikmeter Bodenverbesserung, 1.000 Tonnen Kies und Beton zu bewegen. Dass die Unternehmen diese Strecke auch benutzen, soll kontrolliert werden. Das Bauende ist für den 31. Dezember diesen Jahres geplant.