Landkreis Goslar zeichnet Hausbesitzer mit der „Grünen Hausnummer“ aus

Drei Familien konnten in diesem Jahr für die energieeffiziente Bauweise beziehungsweise Sanierung ihrer Eigenheime mit der „Grünen Hausnummer“ ausgezeichnet werden. Erste Kreisrätin Regine Breyther (links im Bild) dankte den Immobilieneigentümern für ihr Engagement. Der Landkreis Goslar vergibt die Klimaschutz-Auszeichnung bereits zum dritten Mal. Als Kooperationspartner stehen der Verwaltung seit Beginn der Kampagne die Energie Ressourcen Agentur Goslar (ERA) und die Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen (KEAN) zur Seite.


Bereits zum dritten Mal konnte der Landkreis Goslar in Kooperation mit der Energie Ressourcen Agentur Goslar (ERA) und der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen (KEAN) private Immobilieneigner aus dem Kreisgebiet mit der Grünen Hausnummer auszeichnen.

Erste Kreisrätin Regine Breyther betonte im Zuge der Verleihung am Montagabend im Kreishaus, dass Klimaschutz das bestimmende Thema unserer Zeit sei und wir eigentlich überhaupt keine andere Wahl hätten, als uns dieser Herausforderung mit aller Kraft zu stellen. „Die mit der Grünen Hausnummer ausgezeichneten Immobilienbesitzer“, so Breyther, „gehen mit gutem Beispiel voran und leisten mit ihrem Engagement einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz. Dafür gebührt Ihnen unserer Dank.“
Elisa Nestmann, Klimaschutzmanagerin beim Landkreis Goslar, führte aus, dass seit der ersten Kampagne im Jahr 2017 bereits 24 Grüne Hausnummern für die Umsetzung energieeffizienter Baumaßnahmen verliehen werden konnten. Niedersachsenweit wurden seit Start der Aktion im Jahr 2015 bereits 1.309 Grüne Hausnummern ausgegeben.
In diesem Jahr konnten insgesamt drei Hausbesitzer mit der Klimaschutzauszeichnung belohnt werden.
Herr Alexander Kott aus Bad Harzburg wurde für den bereits 2017 erfolgten Neubau seines KfW-Effizienzhauses 40 Plus ausgezeichnet. Kott berichtete, dass energieeffizientes Bauen verstärkt in den Fokus der Öffentlichkeit gehöre, da viele Hausbauer die vielfältigen Vorteile überhaupt nicht kennen würden und sich daher mit deutlich geringeren Einsparpotentialen zufriedengeben würden.#

Ein echtes Mammutprojekt haben die Eheleute Ramona und Tobias Dahnke aus Goslar gestemmt.

Die diplomierte Bauingenieurin hat gemeinsam mit ihrem Mann ein Reihenendhaus aus dem 18. Jahrhundert durch Einzelmaßnahmen energetisch saniert. Dem Denkmalschutz wurde dabei umfassend Beachtung geschenkt, woran in der Welterbestadt Goslar auch eigentlich kein Weg vorbeiführt.
Eine spannende Reise auf dem Weg zu ihrer Traumimmobilie hat auch die Familie Heger aus Goslar hinter sich. Im Goslarer Stadtteil Sudmerberg hat die fünfköpfige Familie ein Einfamilienhaus aus dem Jahr 1938 durch umfassende Sanierungsarbeiten zu einem KfW-Effizienzhaus 100 umgebaut und dabei die Wohnfläche beträchtlich vergrößert. Ein extrem aufwändiges Unterfangen, dass die Familie in einem starken Kraftakt mit ganz viel Eigeninitiative bewältigt hat. „Kein Entwurf eines Architekten hat das berücksichtigt, was wir haben wollten“, erläuterte Iris Heger während der Verleihung, „deshalb haben wir die Pläne für unseren Umbau selbst entworfen und mit Unterstützung eines Ingenieurs alles selber geplant und gerechnet.“

Mit der Klimaschutzkampagne „Grüne Hausnummer“ sollen Beispiele energieeffizienten Bauens oder Sanierens sichtbar gemacht werden und zur Nachahmung animieren. Der Gebäudesektor ist weiterhin ein großes Sorgenkind in der deutschen Klimapolitik. Mit 120 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten verfehlte dieser Bereich auch zuletzt wieder seine Einsparziele. Bis zum Jahr 2030 soll der Gebäudesektor nur noch 70 Millionen CO2 emittieren dürfen. Nur 15 weitere Jahre später, also 2045, soll der Sektor klimaneutral sein. Ein ehrgeiziges Ziel, dass laut jüngsten Aussagen von Experten beim aktuellen Sanierungstempo wohl kaum zu erreichen sein wird. Hier müssten die Anstrengungen mehr als verdoppelt werden.

Erste Kreisrätin Regine Breyther sowie Klimaschutzmanagerin Elisa Nestmann als auch die Energieeffizienzberater der ERA, Michael Stieler und Cornelia Grote-Bichoel, stimmen daher mit den ausgezeichneten Hauseigentümern überein, dass energieeffizientes Sanieren und Bauen sehr viel sichtbarer gemacht werden muss. Die Grüne Hausnummer kann hier zumindest schon einen wichtigen Impuls darstellen.

Fotoquelle: Landkreis Goslar