Mitgliederversammlung des Sozialverbandes

Sozialverband - der neue Vorstand


Kreisverband und Ortsverband trafen sich im SV-Sportheim in Schladen

Am Montag (11.03.2024) fand die Mitgliederversammlung des Sozialverbandes Deutschland Ortsverband Schladen im Sportheim des SV Schladen statt, zu der die 1. Vorsitzende Gabriele Zentgraf zahlreiche Mitglieder und Gäste begrüßen konnte. Besonders begrüßte sie den Kreisvorsitzenden Heinz Kaatsch.

Nach der Feststellung der Beschlussfähigkeit und Genehmigung der Tagesordnung gedachte man zunächst den verstorbenen Mitgliedern mit einer Schweigeminute. Anschließend nahm Kreisvorsitzender Heinz Kaatsch alle mit in die Vergangenheit und erzählte mit einem Power-Point-Vortrag etwas über die geschichtlichen Anfänge des heutigen Sozialverbandes Deutschland, der ja mal als „Bund der Kriegsteilnehmer“ anfing. Bereits der Gründungsname der Organisation „Reichsbund“ lässt erkennen, dass der Sozialverband Deutschland zu den ältesten sozialpolitischen Verbänden in Deutschland zählt, der auf jahrzehntelanges Wirken für seine Mitglieder zurückblicken kann. Gegründet wurde der Sozialverband Deutschland 1917 als „Bund der Kriegsteilnehmer und Kriegsbeschädigten“ in Berlin und verstand sich als demokratischer und fortschrittlich-sozialer Interessenverband. Die Gründung eines Kriegsopferverbandes war die Reaktion darauf, dass erstmals in einem Krieg die Kriegsbeschädigung mit ihren negativen wirtschaftlichen und sozialen Folgen für die Betroffenen zum millionenfachen Massenschicksal wurde.

Nach 5 Jahren hatten sich bereits 830.000 Mitglieder im Verband organisiert, die nicht nur eine umfassende Versorgung der Opfer des 1. Weltkrieges, sondern insgesamt für den Aufbau einer sozialen und solidarischen Gesetzgebung eintraten und eine Politik für den Frieden forderten. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten war ein Eigenleben des Verbandes nicht mehr möglich. Um der vollständigen Überführung in eine NS-Organisation zuvorzukommen, löste sich der Verband im April 1933 auf. Viele Reichsbund-Funktionär*innen waren bereits der Verfolgung ausgesetzt. So auch Erich Kuttner, der Gründer des Reichbundes.

Wiederaufbau nach dem Krieg

Erst im November 1946, nachdem die Vorbehalte der Besatzungsmächte gegen Kriegs-Opferorganisationen ausgeräumt waren, wurde der Sozialverband als Reichsbund in Hamburg neu ins Leben gerufen. So konnte die sozialpolitische Arbeit wieder aufgenommen werden. Aus erfolgreicher Tradition und aus Gründen der Identifikation wurde der Name Reichsbund beibehalten. Im Jahre 1964 wurde die Bundesgeschäftsstelle von Hamburg nach Bonn verlegt. Ein Verbindungsbüro war schon 1949 eröffnet worden. Bereits zu Beginn des Jahres 1990, noch vor der Vereinigung der beiden deutschen Staaten, wurde im Gebiet der fünf neuen Bundesländer der Wiederaufbau des Sozialverbandes Reichsbund eingeleitet, der nach Kriegsende in der ehemaligen DDR nicht zugelassen war. Der Bundesvorstand ist seit 1993 auch in der Hauptstadt Berlin mit einem Verbindungsbüro vertreten. Der Verband hat zum 01.07.2000 seinen Sitz nach Berlin verlegt.

Heute ist der Sozialverband Deutschland (SoVD) eine starke Gemeinschaft mit bundesweit circa 600.000 Mitgliedern.
Ein der neuesten Kampagnen vom SoVD heißt „Für mehr Miteinander“. Ziel ist es, besser wahrgenommen zu werden und den Sozialverband noch stärker zu machen und noch mehr in den Mittelpunkt zu setzen, denn “Erfolg” hat nur 3 Buchstaben, nämlich: „T-U-N“. „Die Politikverdrossenheit hat stark zugenommen und hier soll die Kampagne ein Zeichen setzen, denn unsere Gesellschaft braucht Menschen, die sich für die einsetzen, die keine Stimme haben, ausgegrenzt sind und allein gelassen werden. Das war zur Gründerzeit notwendig und hat auch heute noch seine Gültigkeit“, betonte Heinz Kaatsch noch zum Abschluss seines Berichtes.

In ihrem Jahresbericht gab die 1. Vorsitzende einen kurzen Rückblick von den Aktivitäten des vergangenen Jahres. Es wurden u.a. Krankenbesuche getätigt, an Beisetzungen teilgenommen, Ortsvorstand- und Kreisvorstandsitzungen sowie Jahreshaupt- und Abschlußversammlungen mit Ehrungen durchgeführt. Auch ein Spargel- und Braunkohlessen sowie ein Dankeschönessen für die Helferinnen und Helfer ist besonders gut angekommen. Kampagnen wurden unter anderem in Wolfenbüttel zum Thema „Inklusion“ mit dem roten Sofa zum Sommerfest und am Equal-Pay-Day durchgeführt. Eine weitere Kampagne folgte vor dem REWE-Markt in Schladen unter dem Motto „Gemeinsam gegen Einsam“ zusammen mit dem Café-Bus.

Annegret Mennecke las dann das Protokoll der letzten Mitgliederversammlung vom 17.04.2023 vor. Als Schatzmeisterin konnte sie anschließend einen positiven Kassenbericht abgeben. Kassenprüferin Margot Winter hatte mit Ella Freitag und Margitta Straschok die Kasse geprüft und für in Ordnung befunden. Sie beantragte daraufhin die Entlastung der Schatzmeisterin und des gesamten Vorstandes, die einstimmig erteilt wurde.

Bei dem Punkt Neuwahlen des gesamten Vorstandes gab es keine großen Veränderungen. Zur 1. Vorsitzenden wurde wieder Gabriele Zentgraf, zum 2. Vorsitzenden Andreas Stieler und zur Schatzmeisterin sowie Schriftführerin Annegret Mennecke gewählt. Als Beisitzer fungieren Thomas Bracke und Doris Bierstedt-Wellegehausen. Christian Reis stand nicht zur Wiederwahl und erhielt als Dankeschön für seine Arbeit als Beisitzer ein Präsent. Als Kassen-Revisoren fungieren weiter Margot Winter, Margitta Straschok und Ella Freitag. Frauensprecherin ist weiterhin Christiana Graf.

Mit Blick auf die geplanten Veranstaltungen in diesem Jahr wies der 2. Vorsitzende Andreas Stieler auf das geplante Sommerfest am SV-Heim hin. Das soll am 15. Juni 2024 ab 11 Uhr stattfinden. Kuchenspenden werden dazu noch gern entgegengenommen. Ansonsten ist für Speis und Trank sowie toller Musik gesorgt.

Am Schluss der Versammlung wünschte der Kreisvorsitzende dem neuen Vorstand weiterhin eine glückliche Hand. Wie gewohnt gab es dann noch für alle Mettwurst und Brötchen zum Abschluss.

Text und Bild: G. Hauck