Rücksicht macht Wege breit

Tim Schwarzenberger (1. v.li.) und Thomas Wiesenhütter (3. v.li.) vom Landkreis Goslar werben gemeinsam mit Heiner Dege (2. v.li.) und Dietrich-Wilhelm Willeke von der Feldmarkinteressentschaft Harlingerode für die Kampagne „Rücksicht mach Wege breite“. Im Bereich Harlingerode sind bereits Schilder zum Kampagnenstart angebracht


Landkreis Goslar und Landwirte werben mit Schilder-Kampagne für gegenseitige Rücksichtnahme auf Wirtschaftswegen

Der Landkreis Goslar möchte die gegenseitige Rücksichtnahme von Radfahrenden und Landwirten auf Wirtschaftswegen stärken. Unter dem Motto „Rücksicht macht Wege breit“ sollen Schilder dafür sensibilisieren, dass die gemeinsame Nutzung dieser meist privaten Wirtschaftswege Kommunikation und Verständnis untereinander erfordert.

Viele Radfahrende denken, sie seien auf dem Weg zur Arbeit oder in ihrer Freizeit mit Fahrrad und E-Bike auf „öffentlichen Wegen“ unterwegs, während die Landwirte auch abends und an Wochenenden mit riesigen Maschinen auf „ihren Wirtschaftswegen“ zur Feldarbeit und Ernte fahren. Hier setzt die Kampagne an: Durch die Beschilderung von Wirtschaftswegen mit dem eindrücklichen Slogan und Piktogramm wirbt „Rücksicht macht Wege breit“ für gegenseitiges Verständnis und Miteinander und regt zum Nachdenken an.

Die Kampagne, die im Landkreis Göttingen im Jahr 2020 begann, und sich neben den angesprochenen Radfahrern natürlich auch an andere Freizeitsportler wie beispielsweise Inline-Skater richtet, ist mittlerweile auch bundesweit ein großer Erfolg.

Die wetterfesten Schilder im A3-Format können von Wegeeigentümern (Landwirt*innen, Kommunen, Verbänden) im Landkreis Goslar kostenlos und unbürokratisch beim Landkreis Goslar per E-Mail an Tim.Schwarzenberger@landkreis-goslar.de oder telefonisch unter (05321) 76-441 ab Anfang April bestellt werden. Die Montage an geeigneten Stellen übernehmen die Landwirte selbst – so kann jeder einen Beitrag zum Gelingen der Aktion beitragen.

Im Landkreis Goslar ist das Thema der multifunktional genutzten Wege überaus wichtig, da bislang ein Großteil des etwa 700 Kilometer langen Radroutennetzes im Kreisgebiet auf Wirtschaftswegen liegt, da sich der Bund und das Land Niedersachsen mit dem Ausbau der straßenbegleitenden Radwege an klassifizierten Straßen im Verzug befinden.
„Um Konflikte von Radfahrenden und Landwirt*innen vorzubeugen und das Miteinander zu stärken, liegt uns diese Kampagne ganz besonders am Herzen. Wir möchten Sie daher bitten, die Information über die Kampagne und den Bezug der Schilder auch an Ihre Ortsräte und ortsansässigen Landwirt*innen weiterzutragen, um diese für dieses Thema zu sensibilisieren“, unterstreicht Goslar Landrat Dr. Alexander Saipa.

Heiner Dege, Vorsitzender der Feldmarkinteressentschaft Harlingerode begrüßt die Kampagne: „Unsere Wirtschaftswege, die von den Eigentümern der umliegenden Ackerflächen ausgebaut und instand gehalten werden, können natürlich auch von Radfahrern und Inlineskatern befahren werden. Uns ist aber wichtig, dass unsere Arbeit, die landwirtschaftliche Nutzung der Wege, dadurch nicht beeinträchtigt wird. Gegenseitige Rücksichtnahme und Verständnis für die unterschiedlichen Anforderungen und Bedürfnisse sind daher sehr wichtig. Und da die Wege vorwiegend der landwirtschaftlichen Nutzung dienen, kann es je nach Witterung natürlich auch vorkommen, dass diese verunreinigt sind.“

Fotoquelle: Landkreis Goslar
Pressemeldung: Maximilian Strache