Verabschiedung Pfarrer Dirk Jenssen


Über 250 Gäste waren auf das Gelände der Stiftskirche St. Georg auf dem Klostergut Grauhof gekommen, um Pfarrer Dirk Jenssen „Ciao“ zu sagen.

Mit Ablauf des Monats endet die zehnjährige Amtszeit als Oberhaupt der katholischen Kirche Nordharz und er wechselt auf eigenen Wunsch nach Springe am Deister und wird dort Mitglied in einem Pastoralteam, als normaler Pfarrer.

Bernhard Olberts, Sprecher des Vorstandes der Pastoralkonferenz konnte bei der Vesper Abendlob sieben Geistliche, Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk, Probst Thomas Gunkel, den Bezirksvorsitzenden der Kolpingfamilie Falko Stegemann, Vertreter der drei Kindergärten und der Caritas sowie Gläubige der drei Pfarreien St. Jakobus der Ältere (Goslar), Liebfrauen (Bad Harzburg) und Mariä Verkündung (Liebenburg) begrüßen.

„Hier ist der richtige Ort an dem ich mich verabschieden möchte: Hier habe ich vor zehn Jahren angefangen, hier höre ich auf, um weiter zu gehen. Grauhof ist mir ans Herz gewachsen, nicht nur weil wir hier in einer 300 Jahre alten Klosterkirche gefeiert haben oder in der Krypka werdende Eltern/Schwangere gesegnet haben“, so Pfarrer Jensen zu Beginn seiner Ansprache. „Um Grauhof habe ich mich intensiv bemüht, um hier neues Leben entstehen zu lassen (Anmerkung: es sollte etwas Geistliches und Soziales aufgebaut werden), bin aber nicht erfolgreich gewesen“, so Jenssen. “Manche Menschen habe ich vielleicht auch vor dem Kopf gestoßen, aber ich habe es in der Regel besser gemeint, als es aus meinem Mund heraus kam. Es entstand ein Wissen miteinander und voneinander über die Homepage, über das Stadt-Land Magazin oder die übergreifenden Gottesdienstpläne, die es vorher nicht gab. Oder das neu entwickelte Logo mit den drei Bergen, dem Kreuz und der durchfließenden Oker. Es hat viele Gelegenheiten gegeben, wo etwas gebaut werden konnte, z.B. der Tag der Niedersachsen in Wöltingerode und dem deutschlandweiten Harzer Wandertag. Herausragend war die Gründung der ökumenischen Tobiasgemeinschaft, wo heute viele Menschen beigesetzt werden, die keine Angehörigen haben.”

Drei katholische Kindergärten wie St. Benno, St. Jakobi und St. Josef in Wiedelah gehören zum Nordharz. Das Sehjahr hat sogar bistumsweit Menschen zum Nachdenken gebracht. Viele fanden es etwas merkwürdig, wenn der Pfarrer Tiere in die Kirche gehen ließ, das war für viele nicht nachvollziehbar. Viel Arbeitskraft hat ihn die Verwaltung gekostet, dadurch konnte er seinen Kollegen den Rücken freihalten. Zahlreiche Baumaßnahmen wurden durchgeführt, eine davon war das Gemeindezentrum in Goslar. Wenn Paulus schreibt „Ich habe gepflanzt“, hat Pfarrer Jenssen das wörtlich genommen, so wurden in Vienenburg und Schladen neue Friedhofshaine angelegt oder viele Obstbäume in Jürgenohl gepflanzt.
Es gab viele Gelegenheiten, die Gott uns geschenkt hat: die Goslarschen Höfe oder die Menschen, die bei uns Heimat gefunden haben. Etwa 2500 Gottesdienste hat Pfarrer Jenssen gehalten. Kommen noch Beerdigungen, Hochzeiten, Jubiläen, Firmungen und Kommunionen hinzu, dann werden es 3000 sein. Wie beim Weggang von Pfarrer Kuno Kohn vor über zehn Jahren, übernimmt Pater Paulus die „Pfarrverweisung“ in der katholischen Kirche Nordharz.

Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk sagte herzlichen Dank, dass er für zehn Jahre als starke Stimme gewirkt hat und immer ein verlässlicher, vertrauensvoller Gesprächspartner war. Eine schwierige Aufgabe war die Übernahme von verschiedenen Strukturreformen. Der Umbau der Kindergärten in St. Benno und Wiedelah waren eine gute Entscheidung. Besonders das Engagement für die Sternsinger hob der Oberbürgermeister hervor.
Propst Thomas Gunkel überbrachte ein kleines ökumenisches Grußwort vom evangelischen Partner vor Ort. Er erinnerte an diverse Besprechungen für das gemeinsame Pfingstprogramm oder verschiedene Initiativgruppen mit dem ökumenischen Partner im schönen neuen Gemeindehaus gegenüber der St. Jakobikirche.
Um die Wohn- und Lebensqualität in der Stadt ging es beim Churchwalk in der St. Jakobikirche. Als Abschiedsgeschenk von der Propstei Goslar gab es ein kleines geschnürtes Goslarer Care-Paket. Als Geschenk vom Pastoralteam Bernhard Olberts und Matthias Schulte gab es einen Zuschuss für einen neuen Hühnerstall sowie ein großes Überraschungsgeschenk mit unbekanntem Inhalt.

Mit einem Blumenstrauß wurde Marianne Haake gedankt, sie sorgte immer für ein gemütliches Pfarrhaus. Die Kollekte war für die „Zille“ bestimmt, denn diese Menschen brauchen Unterstützung. Musikalisches gab es durch ein Lied von Flüchtlingen aus Syrien und der Band „Schein Heilig“ aus St. Benno. Der Kindergarten „St. Josef“ aus Wiedelah hatte zwei musikalische Grüße per CD gesendet.
Zum Abschluss konnten alle Gäste dem Pfarrer „Auf Wiedersehen“ sagen, viele mit Worten, bei einigen gab es noch ein Geschenk dazu.