Werlaburgdorfer Ortsrat tagte

Werlaburgdorf

Bürgermeister Andreas Memmert, Ortsratsmitglieder Jörn Alpers, Tim-Collin Uhde, Uwe Vornkahl, Ortsbürgermeister Tobias Schliephake, Ortsheimatpfleger a.D. Horst Michler, Ortsheimatpflegerin Lena Peschel, Ortsratsmitglied Wiebke Oesterhelweg und Bürgermeister a.D. Frank Oesterhelweg MdL


Themen bei der Werlaburgdorfer Tagung waren: Glasfaserausbau, Bus-Anbindungen, Ortsheimatpflege, Verkehrssicherheit und barrierefreie Zugänge

Zu seiner 4. öffentlichen Sitzung traf sich der Werlaburgdorfer Ortsrat am vergangenen Montag im Dorfgemeinschaftshaus an der Mühlenwiese. Ortsbürgermeister Schliephake begrüßte den vollständigen Rat sowie Bürgermeister Andreas Memmert und einige Gäste aus dem Ort. Als geladene Gäste erschienen Werlaburgdorfs langjähriger Bürgermeister und heutiger Landtagsvizepräsident Frank Oesterhelweg MdL sowie Ortsheimatpfleger a.D. Horst Michler nebst seiner Nachfolgerin Lena Peschel. Zudem begrüßte Schliephake Frau Melanie Becke, die als neue Mitarbeiterin der Verwaltung erstmals das Protokoll des Ortsrates führte.

Aus dem Themenbereich der Gemeinde berichtete Bürgermeister Memmert u.a. über den voranschreitenden Glasfaserausbau, der planmäßig nach den Ortsteilen Schladen und Stadt Hornburg auch für Werlaburgdorf anstehe. „Ich lege es jedem Hausbesitzer ans Herz, sich mit dem Thema Glasfaseranschluss für seine Immobilie zu beschäftigen. Die Gelegenheit, einen Hausanschluss kostenfrei gelegt zu bekommen, könnte einmalig sein“, so der Bürgermeister.

Wie bereits auch für andere Ortschaften der Presse zu entnehmen war, verteile die Netzgesellschaft, gemeinsam mit dem Netzbetreiber htp, rechtzeitig in den jeweils betroffenen Orten Informationsmaterial an sämtliche Haushalte. Damit der Ausbau stattfinden kann, müssten sich in einer Vermarktungsphase mindestens 40 Prozent der Haushalte für Glasfaser entscheiden. Wann diese Phase für Werlaburgdorf anstehe, wird rechtzeitig bekanntgegeben.

Im weiteren Verlauf stimmte der Ortsrat über einen gemeinsamen Antrag der beiden Fraktionen CDU und SPD ab. Dessen Inhalt befasst sich mit einem Prüfungsauftrag zur Ermittlung von Möglichkeiten zur Steigerung der Zugänglichkeit und Nutzungsattraktivität des öffentlichen Personennahverkehrs im Ort. Uwe Vornkahl (SPD) erläuterte den gemeinsamen Antrag und zeigte auf, dass für eine Busanbindung in bzw. aus Richtung Wolfenbüttel bis zu 1,3 km Fußweg im Dorf absolviert werden müssten. Der Hintergrund dazu ist, dass hierfür aktuell tagsüber nur die am südlichen Dorfrand gelegene Haltestelle „Steinweg“ angefahren wird.

„Es ist anzunehmen, dass auch daher überwiegend noch bis ins hohe Alter am eigenen PKW festgehalten wird“, so Vornkahl. Die Bushaltestellen der Gemeinde werden, gemäß einer Vorgabe, derzeit nacheinander barrierefrei umgestaltet, so bekräftigte auch Ortsbürgermeister Schliephake (CDU) den gemeinsamen Antrag: „Daher macht es nur Sinn, dass wir uns im Vorfeld auch Gedanken machen, ob diese barrierefreien Haltestellen hier im Dorf dann überhaupt von allen Einwohnerinnen und Einwohnern problemlos erreicht werde können. Wohlmöglich stellt der teils lange Fußweg durch das Dorf das größte Hemmnis dar, insbesondere, wenn hier noch Einkäufe oder Gepäck mitgeführt werden.“ Bürgermeister Memmert schlug vor, die zuständigen Stellen im weiteren Verlauf zu einem gemeinsamen Ortstermin einzuladen. Der Prüfungsantrag wurde einstimmig beschlossen.

Sodann widmete sich die Tagesordnung dem Bereich der Ortsheimatpflege. Rund zwanzig Jahre war Horst Michler für den Ort ehrenamtlich tätig. Die meisten Jahre begleitete ihn der frühere Werlaburgdorfer Bürgermeister Frank Oesterhelweg MdL. So war es den Beteiligten wichtig, dass auch dieser, nach den dankenden Worten von Ortsbürgermeister Tobias Schliephake und nach Übergabe der offiziellen Entlassungsurkunde durch Bürgermeister Andreas Memmert, auf das langjährige Wirken des Ortsheimatpflegers einging.

Die Foto-Aktionen, im Jahr 2000 begonnen von Reinhold Ludwig und von Michler 2010 und 2020 fortgesetzt, bei der die Entwicklung des Dorfes bildhaft festgehalten und für die Nachwelt erhalten wird, fanden ebenso wie Michlers Dorfchronik besondere Erwähnung. Auch die Darstellung Werlaburgdorfer Ereignisse „vor 50 Jahren“ im alten Bekanntmachungskasten der Gemeinde und vor allem das Dorfarchiv, welches viele Schätze des Ortes bewahrt, waren wichtige Elemente von Horst Michlers Tätigkeit.

Aber auch gesellige Abende, an denen einfach mal Ideen und Anregungen besprochen wurden, schweißten die beiden Ehrenämtler sichtlich ein Stück zusammen. „Ohne dass du dich je selbst in den Vordergrund gestellt hast, wirst auch du, lieber Horst, ein wertvoller Teil der Werlaburgdorfer Ortsgeschichte sein“, so Oesterhelweg. Und so waren sich alle Redner einig, dass Ortsheimatpfleger Horst Michler viel mehr war als nur ein Beobachter und Bewahrer der Werlaburgdorfer Geschichte.

Umso mehr freuten sich alle beteiligten im folgenden Tagesordnungspunkt, dass mit Frau Lena Peschel eine neue junge Ortsheimatpflegering begrüßt werden konnte. Lena Peschel ist 29 Jahre alt, absolviert zurzeit ihr Masterstudium im Bereich Geschichte, bewohnt seit einigen Monaten, zusammen mit ihrem Mann Julian, das seinerzeitige Haus Ihrer Großeltern in der Ostlandstraße und möchte sich auch nach ihrem Studium beruflich in der Region festigen. „Die Vorzeichen könnten doch deutlich schlechter stehen und so freue ich mich sehr, dass wir die langjährige Arbeit von Horst Michler in gute Hände weitergeben können“, leitete Ortsbürgermeister Schliephake in den Tagesordnungspunkt ein.

Im Namen aller Ortsratsmitglieder übergab er seiner neuen Ortsheimatpflegerin einen digitalen Bilderrahmen, der z.B. im Schaukasten seinen Platz finden könnte. Von Bürgermeister Memmert gab es, neben blumigen Grüßen, die Ernennungsurkunde sowie einen offiziellen Ausweis „der manche Tür öffnet“, so der Verwaltungschef.

Unter dem Punkt Anträge und Anfragen, sprach Fraktionsvorsitzender Jörn Alpers (CDU) den Kreuzungsbereich Krumme Straße/Lahberg/Westendorf an. Aus der Krummen Straße kommend, sei der Bereich mit dem PKW sehr unübersichtlich zu passieren, sodass hier eine Verbesserung z.B. durch einen Verkehrsspiegel angeregt wird. Bürgermeister Memmert nahm diesen Punkt als Anregung für die nächste Verkehrsschau mit auf.

Ortsbürgermeister Schliephake berichtete unter anderem, dass, nach einem erfolgten Ortstermin mit Betroffenen, der barrierefreie Zugang im Bereich des Dorfgemeinschaftshauses verbessert werden soll. So wird ein entsprechender Parkplatz neu ausgewiesen, die Zuwegung neu geebnet, eine Türschwelle begradigt und eine Klingel angebracht.

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