Freiwillige von Bergwaldprojekt pflanzen Eichen im Stadtwald

Bergwaldprojekt

Freiwillige Helferinnen und Helfer errichten Schutzgatter, um junge Bäume vor Wildverbiss zu schützen.


„Eichen für Fichten“

So lautete das Motto der 17 Freiwilligen aus ganz Deutschland, die für eine Woche im Stadtwald Goslar zu Gast sind, um Kahlflächen in der Goslarer Stadtforst wieder aufzuforsten. Bei dem Einsatz des Vereins Bergwaldprojekt aus Würzburg haben die Ehrenamtlichen in dem Stadtforst gearbeitet, um die Folgen des Fichtensterbens der vergangenen Jahre entgegenzuwirken. Mit den Auswirkungen des Klimawandels vor Augen sollte der Einsatz die Freiwilligen auch für eine nachhaltige Lebensweise in ihrem Alltag sensibilisieren.
Die Ehrenamtlichen haben in der Einsatzwoche insgesamt 1100 Traubeneichen, etwa drei Jahre alt und 4 cm groß, auf den Kahlflächen gepflanzt, die in den vergangenen Jahren durch Trockenheit und Borkenkäferbefall entstandenen sind. Die Fichten wurden 2020 trocken und mussten in diesem Jahr alle gefällt werden. Die Traubeneiche gilt als trockenheitstolerantere Baumart, die mit ihren tiefgehenden Pfahlwurzeln auch tiefere Wasserreserven erschließen kann und dadurch gleichzeitig besonders sturmfest ist. Die Pflanzen haben einen feuchten Herbst und wenn noch etwas Schnee hinzu kommt, braucht man sie nicht anzugießen. „Wir wollen was sägefähiges für unsere Nachkommen hinterlassen, die Traubeneiche ist gutes, solides Bauholz“, so Förster Marcel Möller.

Mit Holz aus dem Stadtwald wurden drei Gatter, 21x 21Meter mit je 56 Horden, hergestellt. Das alles geschah mit einem mobilen Sägewerk, es entstehen dadurch keine Transportwege. Ökologischer geht es nicht! Diese Elemente wurden dann die steilen Hänge zum Aufbau hochgetragen, um die gepflanzten Bäume vor Wildschäden zu schützen, denn im Dörpketal herrscht hoher Wildbestand. Die Horden werden auch nicht wieder abgebaut, sie werden automatisch verrotten, wenn die Eichen in einigen Jahren groß genug sind. Die Arbeiten der Ehrenamtlichen wurden von Projektförster Simon Karrer vom Bergwaldprojekt angeleitet, in enger Zusammenarbeit mit dem städtischen Förster Marcel Möller von der Stadt Goslar. Der Bergwaldprojekteinsatz in Goslar ist eine Premiere. Den Kontakt des Bergwaldprojektes mit der Stadtforst hat die Initiative Friends of the Forest vermittelt, sie bepflanzen wie die Fachhochschule Göttingen gegenüber die Hänge im Dörpketal mit neuen Bäumen.

Untergebracht sind die 17 Personen im Alter von 18 bis 81 Jahren beim Harzklub Wildemann. Zwei Köche stehen zur Verköstigung zur Verfügung, gekocht wird regional. Die Teilnehmer kommen aus Hamburg, Berlin, München, Oberbayern, Osnabrück und Würzburg. Viele haben sich extra eine Woche Urlaub genommen, um einmal in den Harz zu fahren. Eine junge Teilnehmerin kommt aus München und ist von Beruf Buchhändlerin, sie war im vergangenen Jahr zur Aufforstung in Westfalen. Bereits das sechste Projekt ist es für eine Teilnehmerin aus Hamburg, sie war schon in Brandenburg am Dümmer zu Einsätzen. Die Teilnehmerin aus Altötting war schon auf Amrum, Rügen und im Erzgebirge zu unterschiedlichen Einsätzen. Einen Nachmittag wurde nicht gearbeitet, es wurde eine Exkursion durch Goslar unternommen.

Das Bergwaldprojekt hat sich für das kommende Jahr schon wieder angemeldet.

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