Gielde hat ein Storchennest

Storchennest

Jetzt steht das Storchennest in 13 Metern Höhe am nördlichen Ortsrand von Gielde und die Storchenfreunde und Bewohner fragen sich, wann die Störche in das Warnetal kommen

Der Aufbau eines Storchennestes konnte nur erfolgen, weil alle Arbeiten von der Planung bis zum Aufstellen ehrenamtlich und durch Spenden erfolgten. Bevor es zu dem Storchennestbau kam, gab es dazu viel zu planen und organisieren. Bernd Hillringhaus, ein Einwohner von Gielde, hatte im Februar vergangenen Jahres einen Storch auf dem Dachfirst eines Nachbarhofes beobachtet. Dieser interessierte sich eine ganze Zeit für die Abdeckhaube eines Lüftungsschachtes. Nach dieser Begegnung ließ der Gielder nicht locker, für ihn hieß es: „Gielde braucht ein Storchennest“. Er verbreitete im Dorf sein Vorhaben, einen Platz für ein Storchennest zu finden, dabei traf er auf große Unterstützung. Im Dorf fand er viele Verbündete, denn ein Storchennest braucht nicht nur Betreuung, sondern lädt auch dazu ein, sich mit dem Naturlebensraum im Warnetal zu beschäftigen und Informations- und Öffentlichkeitsarbeit zu gestalten. Es wurde der Verein „Storchennest Gielde e.V.“ gegründet, 13 Gründungsmitglieder haben sich im Verein zusammengeschlossen. Es wurde ein geeigneter Platz im Garten von Michael Haiduck am Wiesenweg gefunden. In Zusammenarbeit mit dem Storchenbeauftragten des Kreis Wolfenbüttel, Georg Fiedler, und den Storchenfreunden Hedeper wurde der Plan dann ausführlich erörtert.

Bernd Hillringhaus hatte zusammen mit Ralf Isensee von den Storchenfreunden Hedeper und seinem Sohn den Nestkorb und das Nest gebaut. Es wurde der Unterbau aus Holz mit Abständen gebaut, damit Luft von unten hindurchkommt. Das Nest wurde mit 17 cm Holzzapfen ausgestattet, rundherum wurde Weide geflochten, das Heu für das Nest spendete Ela Kater. Vor Baubeginn wurde ein Graben und Fundament vom Gartenservice Markus Langer ausgebaggert. Den 13 Meter hohen Mittelspannmast im Wert von 800 Euro sponserte die LSW Energie GmbH Schladen, Wasserversorger in Gielde. Wie Andreas Stark, Standortleiter und Netzmeister berichtete, kam der Mast aus Gifhorn kostenlos. Bevor der Mast aufgerichtet werden konnte, musste das Storchennest befestigt werden. Oliver Zalesinski von der „agrar Vorharz“ balancierte mit Fingerspitzengefühl den Mast mit seinem Teleskoplader in die Höhe. Rechts und links vom Mast wurde die Aufstellung durch Seile unterstützt. Alles war gut geplant und vorbereitet durch die Storchenfreunde und hat hervorragend geklappt. Auch der Wettergott spielte mit, kein Wind und Regen. Unter der Anleitung von Stephan Reineke wurde das Erdloch mit einem Mineralgemisch und Steinen gefüllt.

Georg Fiedeler berichtete, dass schon drei Störche bei Wendeburg ihr Nest bezogen haben. Störche die neu in dieser Region sind, müssen sich erst neu orientieren. Welche, die schon einmal hier waren, ziehen wieder in die alten Nester, so der Storchenbeauftragte. Es gibt zwei Routen, woher die Störche aus dem Süden kommen: die westliche führt über Spanien, sie treffen Mitte Februar ein und von der östlichen Route über die Türkei erst Ende März bis April, hier kommt es immer auf die Wetterlage in den Karpaten an.
Es gibt alte Brutnachweise, denn bereits 1907 gab es auf einem Dach ein Storchnest. Alteingesessene Gielder berichten aus den Jahren 1934/35 von Störchen im Dorf, aber keiner weiß so genau, wo sie gebrütet haben. Auch Bürgermeister Andreas Memmert, die Ortsbürgermeisterin Friederike Fiebig und der Stellvertreter Florian Zalesinski, die Umweltbeauftrage der Gemeinde Schladen Ute Kabbe und zahlreiche Storchennestfreunde waren bei Nestaufbau dabei. Auf das neue „Wahrzeichen“ wurde mit einem Glas Sekt und anderen Getränken angestoßen. Alle hoffen auf baldige Belegung des Storchennestes, damit im Sommer die Jungstörche beringt werden können und im Herbst eine Nestpflege mit einem Teleskoplader erfolgen kann.

Homepage Storchenfreunde Hedeper