Aufrüstung der Hochwasserhalle in Vienenburg

Aufrüstung der Hochwasserhalle in Vienenburg

Übergabe der Fahrzeuge und Gerätschaften durch den Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk an den Stadtbrandmeister Christian Hellmeier, Jürgen Koch (li) und Frank Slotta (re) die beiden stellvertr. Stadtbrandmeister


Übergabe von Gerätschaften für den Bevölkerungsschutz an die Stadtfeuerwehr Goslar in der Hochwasserhalle in Vienenburg

Nach dem verheerenden Hochwasser vom 25. bis 30. Juli 2017 hat die Stadtverwaltung Goslar in Zusammenarbeit mit dem Stadtbrandmeister, seinen Vertretern und den Ortsfeuerwehren ein Hochwasserkonzept für den Bevölkerungsschutz erarbeitet. Die Politik hat, verteilt auf vier Jahre, insgesamt eine Million Euro bereitgestellt. Neben der Vorhaltung von Sandsäcken standen die Beschaffung von Fahrzeugen und Gerätschaften im Fokus des Konzeptes.

Die Lagerung sollte in einer zentralen Hochwasserhalle erfolgen

Auf einer Fläche von 480 m² werden mobile Hochwasserschutzdämme, eine Sandsackfüllmaschine, Sandsäcke, Pumpen, Feldbetten und Wathosen gelagert. Bereits 2.000 gefüllte Sandsäcke erlauben einen schnellen Einsatz und somit Schutz im Bedarfsfall. Weitere 10.000 Sandsäcke sind ungefüllt eingelagert.

Die Betreuung der Hochwasserhalle obliegt neben den hauptamtlichen Gerätewarten dem Fachzug Logistik der Feuerwehr, hier sind die Feuerwehren Lengde und Weddingen federführend. Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk übergab nun die Fahrzeuge und Gerätschaften mit einem symbolischen großen Schlüssel an Stadtbrandmeister Christian Hellmeier weiter. Anwesend waren Ratsmitglieder, Abordnungen der elf Ortswehren sowie Vertreter der Firmen von den Fahrzeugen und Gerätschaften. Stadtbrandmeister Christian Hellmeier lobte besonders die neue Sandsackfüllmaschine, dadurch kann viel Personal eingespart werden, denn 500 Einsatzkräfte sind schnell verbraucht bei einem Notfall.

Für die Logistik konnte ein neuer Gerätewagen-Logistik/Transport mit einem Anschaffungswert von 152.000 Euro beschafft werden

Hier können bis zu acht Paletten gleichzeitig transportiert werden. Neben der Aufgabe des Transportes bei Hochwasser oder Starkregenereignissen ist das Fahrzeug auch für die Einsatzstellenhygiene vorgesehen. Hierfür wurde eine gesonderte Ausstattung beschafft um eine Kontaminationsverschleppung von der Einsatzstelle zum Feuerwehrhaus und in den privaten Bereich der Einsatzkräfte zu vermeiden. Hier können sich die Einsatzkräfte nach einem Brand umziehen für eine neue Ersatzbekleidung. Das Fahrzeug hat ein 16t-Fahrgestell mit 290 PS/213 KW, die Doppelkabine bietet bis zu sechs Einsatzkräften Platz, zuschaltbarer Allradantrieb, automatisiertes Schaltgetriebe, Blatt-/Luftfederung, Motor nach Euro5-Abgasnorm, Abbiegeassistenzsystem. Mit der beschafften Sandsackfüllmaschine für 16.000 Euro konnten bereits erste Erfahrungen gesammelt werden. Die Befüllung von 1.400 Sandsäcken zu Spitzenzeiten ist innerhalb einer Stunde möglich.

Der Teleskoplader ist für die Verbringung von Paletten an der Einsatzstelle und weiterer Ausstattung beschafft worden

Das Arbeitsgerät verfügt über eine Sandschaufel, eine Palettengabel, einen Kranhaken und einen Arbeitskorb. Dadurch ist der Einsatzzweck vielseitig möglich. Bereits bei den Schneefällen im Februar konnten Rettungswagen freigeschleppt und Patienten mit einer Korbtrage am Kranhaken aus nicht zugänglichen Straßen für den Rettungsdienst transportiert werden. Er hat 102 PS, 40 km/h-Zulassung, die Hubkraft des Teleskoparmes beträgt 4,0t und die Hubhöhe 12,5 Meter, außerdem ist ein ferngesteuerter Kranbetrieb möglich.

Zusätzliche Anbauteile sind eine Erdschaufel mit 900 Liter Fassungsvermögen, Lasthaken auf Geräteträger, Lastgabel ausgelegt für bis zu 4,5t Ladung, Arbeitsbühne schwenkbar um 90° und ausklappbar auf eine Breite von 4,5 Metern, belastbar bis 800 kg. Der Anschaffungswert beträgt 146.000 Euro. Ein Elektrogabelstapler für 18.500 Euro wurde kürzlich gebraucht beschafft und dient bei der Verladung der Sandsäcke und Gerätschaften im Bedarfsfall.

Mit den mobilen Hochwasserschutzdämmen, System Beaver, können betroffene Bereiche gegen herannahendes Wasser abgesichert werden. Derzeit hat die Stadt Goslar 800 laufende Meter für 268.000 beschafft. Dieses System ermöglicht die Reduzierung der Anzahl von Sandsäcken. Somit können personelle Ressourcen gezielter eingesetzt werden. Das Doppelkammerschlauchsystem ist aufblas- und befüllbar mit einem Durchmesser von 800mm, es gibt unterschiedliche Längen in 10, 15 und 20 Meter. Das System kann auch zur Rückhaltung von kontaminiertem Löschwasser eingesetzt werden.