In Neuwallmoden, an der Straße Im Neiletal, wurden die Hochwasserschutz-Arbeiten aufgenommen
„Wir entfernen Gewässerbausteine, die entlang der Spundwand liegen“, erläutert Bodo Mahns, Bürgermeister der Samtgemeinde Lutter den Hintergrund der Arbeiten. „Das verbessert das Fließverhalten und damit die hydraulische Leistungsfähigkeit in diesem Abschnitt der Neile.“ Das Entfernen der Wasserbausteine in diesem Abschnitt Neuwallmodens ist Teil eines Projekts, das im Rahmen der Hochwasserschutz-Konzepte und Gewässerentwicklung an der Neile konzipiert worden war.
„Diese Steine, die für eine schönere Optik an der Spundwand seinerzeit im Zuge des Straßenausbaus dort im Gewässer verbaut worden sind, stellen an dieser Stelle ein unerwünschtes hydraulisches Hindernis dar“, berichtet Beatrice Kausch, für das Flussgebietsmanagement zuständige Ingenieurin des Wasserverbands Peine. „Für ein verbessertes Fließverhalten tragen wir die Steine bis auf rund einen halben bis einen Meter Tiefe ab, bis zur sogenannten Wasserspiegellage eines mittleren Hochwassers. Die unter dieser Linie befindlichen Steine bleiben unbeeinflusst, um die Fließtiefe und damit die Durchgängigkeit für die Lebewesen in diesem Biotop zu erhalten.“ Der Niedrig- und Mittelwasserabfluss bleibe so bis zu einem mittleren jährlichen Hochwasser-Ereignis unbeeinflusst.
Das sensible Biotop an der Neile beeinflusst die Bauausführung maßgeblich
Ein Eintrag von Sediment in die Neile gilt es genauso zu vermeiden wie andere Störungen des Biotops. Deshalb konnten die Wasserbausteine bisher nicht entnommen werden.
Mit dem Starkregen-Ereignis am 13. Juni, bot sich ein neues Aktionsfenster: Die Sedimentfrachten, die der Starkregen mit sich ins Gewässer gespült hat, haben zu einer natürlichen Störung geführt, die Neile ist derzeit getrübt. „Wir haben die Chance ergriffen, die sich jetzt bot, um die Wasserbausteine zu entfernen und so einen wichtigen Teil unseres Projektes für ein verbessertes Fließverhalten im Bereich Neuwallmoden noch im Juni umzusetzen“, sagte Mahns. Die Zustimmung der Wasserbehörde wurde in der vergangenen Woche kurzfristig erteilt. „Unser Dank gilt dem Unterhaltungsverband Obere Innerste und dem Landkreis Goslar, die uns bei unsrer Wasserbaustein-Aktion schnell und kompetent unterstützen.“
Im Winter sollen noch Gehölzarbeiten folgen, ein weiterer Schritt zur Schaffung zur Erhöhung der hydraulischen Leistungsfähigkeit der Neile
Einige der Bäume im Böschungsbereich weisen zudem durch Unterspülung keinen sicheren Stand mehr auf und werden dann mit entfernt, um ein Sicherheitsrisiko auszuräumen. Mit der angestrebten Gewässeraufweitung, deren Genehmigungsplanung derzeit vorbereitet wird, und dem Entfernen der Wasserbausteine soll ein deutlich verbesserter Abfluss im Bereich Neuwallmoden schon für ein zehnjähriges Hochwasserereignis (HQ10) erreicht werden.