kein Kiesabbau in Wiedelah


Bericht über die Infoveranstaltung am 30.7.2021 zum Thema “kein Kiesabbau in Wiedelah”

Anfang Juli wurde in Wiedelah eher zufällig bekannt, dass die Firma Raulf-Kies bei der Stadt Goslar Planungen vorgelegt hat, um nördlich von Wiedelah Kies und Sand im Nassabbau zu fördern. Über 25 Jahre hinweg sollen dort insgesamt 2,9 Millionen Tonnen gewonnen und abtransportiert werden. Hierzu sind zahlreiche LKW-Fahrten notwendig. Diese Planungen riefen sofort große Sorgen aber auch Ärger bei der Wiedelaher Bevölkerung hervor. Stimmen wurden laut, dass man dagegen doch etwas tun müsse. Erste Plakate gegen den Kiesabbau wurden ausgehängt.

Aus diesem Grund sammelte der Wiedelaher Michael Schüler einige Interessierte um sich, entwarf ein Flugblatt, in dem die aktuelle Situation dargestellt wurde und lud für Freitag, 30.07.21, zu einer Infoveranstaltung im Wiedelaher Sportheim ein. Die Rückmeldungen waren zahlreich und schnell wurde klar, dass die Räumlichkeit im Sportheim zu klein sein würden, so dass auf die Fläche vor dem Gebäude ausgewichen werden musste.

Über 200 Interessierte anwesend

Am Veranstaltungstag um 19 Uhr, zu Beginn der Veranstaltung, hatten sich mehr als 200 Interessierte auf dem Gelände vor dem Sportheim eingefunden. Hierbei waren neben den unmittelbar betroffenen Wiedelaher Bürgern auch Gäste aus den Nachbargemeinden Sachsen-Anhalts zu begrüßen. Dazu kamen zahlreiche Kommunalpolitiker.

Nach der Begrüßung durch Michael Schüler übernahm Uli Bock die Moderation der Veranstaltung. Zunächst erläuterte er gemeinsam mit Martin Daubner die aktuelle Situation. Bei der von der Firma Raulf-Kies beanspruchten Fläche handelt es sich um eine Vorrangfläche für den Kiesabbau. Die Entscheidung zu diesem Vorranggebiet ist bereits vor mehreren Jahrzehnten gefallen. In der jetzigen Phase gehe es darum, mit möglichst vielen, wohlbegründeten Einwänden dieses Verfahren zu stoppen. Auch um sich die Optionen für ein weitere Wohnbebauung zu erhalten. Uli Bock machte noch einmal deutlich, dass derzeit nicht nachvollzogen werden könne, weshalb der Antrag der Firma Raulf-Kies vom 29.01.2021 bis zum 05.07.2021 bei der Stadt Goslar gelegen hat und nicht in der Öffentlichkeit bekanntgegeben wurde.

Im zweiten Tagesordnungspunkt stellte Wolfgang Warnecke ein Punktepapier der Einwendungen vor. Das Papier beinhaltete 13 Punkte. Als Hauptargumente wurden der LKW-Verkehr, Staub- und Lärmbelästigungen, Absenkung des Grundwassers, Gefährdung des Natuschutzgebietes und auch die Verhinderung eines neuen Wohngebietes benannt.

Unterstützung der Politik gefordert

Nun folgte die Runde, in der die Anwesenden ihre Bedenken vortragen konnten. Der Ortsvorsteher Hans-Joachim Michaelis machte klar, dass er und auch die Dorfgemeinschaft Wiedelah eindeutig gegen den geplanten Abbau seien.  Die vorformulierten Einwendungen wurden in mehreren Wortbeiträgen ergänzt. Einige Bürger forderten die Kommunalpolitik auf, sich eindeutig zu positionieren und entsprechende Anträge an die Verwaltung zu stellen. Alle Kommunalpolitiker, die sich zu Wort meldeten, sprachen sich gegen das Vorhaben aus und sagten politische Unterstützung zu. Der Bürgermeister Martin Mahnkopf stellte noch einmal klar, dass sich bereits 2009 der Ortsrat von Wiedelah und der Rat der Stadt Vienenburg gegen einen weiteren Kiesabbau ausgesprochen hätten. Die damaligen Kritikpunkte seien immer noch aktuell und hätten sich teilweise sogar verschärft.

Zum Ende der Veranstaltung wurden Einwendungslisten ausgelegt und es wurden zahlreiche Unterschriften geleistet. Die vorhandenen vorformulierten Einwendungsschreiben waren schnell vergriffen, so dass nur noch der Hinweis auf die Homepage “http://kein-kiesabbau-in-wiedelah.de” erfolgen konnte, wo die entsprechenden Formulare abgelegt sind und heruntergeladen werden können.

Michael Schüler wies abschließend noch einmal darauf hin, dass die Einspruchsfrist 31. August 2021, auf jeden Fall eingehalten werden müsse. Schüler rief außerdem alle Anwesenden zum Mitmachen bei den weiteren geplanten Aktionen gegen das Kiesabbauvorhaben auf und bedankte sich bei allen, die die Versammlung vorbereitet und möglich gemacht hatten.

Uli Bock