Auf dem Gelände der Grube Fortuna Alm stellte sich die NABU Kreisgruppe Goslar vor
Wer den NABU kennenlernen wollte, konnte sich ein Bild von der Kreisgruppe und ihren Projekten machen. Seit Mai 2011 wurde der Zivildienst in Deutschland durch den Bundesfreiwilligendienst (BFD) abgelöst. Anders als beim Freiwilligen Ökologischen Jahr gibt es dabei keine Altersgrenze, nur die Vollzeitschulpflicht muss erfüllt sein. So können Senioren die eine Beschäftigung suchen oder Berufstätige, die sich umorientieren möchten, eine sinnvolle Tätigkeit ausüben. Diese wird mit einem monatlichen Taschengeld vergütet.
Im Rahmen des BFD wird es beim NABU Goslar demnächst wieder Stellen für Menschen, die sich für den Naturschutz interessieren, angeboten. Ab August werden mindestens zwei Bundesfreiwillige gesucht, außerdem wird es im Januar 2021 weitere Plätze geben.
Auf die Interessierten wartet ein breites Spektrum an Aufgaben rund um den Naturschutz. Dazu gehören zum Beispiel Arbeitseinsätze zur Biotoppflege auf den Flächen, die von der örtlichen NABU-Gruppe betreut werden.
Eines der größten Projekte ist die Fortuna Alm in der Nähe von Döhren
Das Gelände gehörte einst zur ehemaligen Eisenerz-Grube Fortuna und ist seit 1990 im Besitz des NABU. Heute haben sich auf der renaturierten Fläche wieder viele seltene Tier- und Pflanzenarten angesiedelt. Die Streuobstwiese wird von den Galloway-Rindern des Landwirtes Kai Gliese aus Othfresen beweidet, außerdem werden dort fünf Bienenvölker gehalten.
Auf weiteren vier Hektar wird natürliche Biotoppflege durch Schafe betrieben. Schäfer Andreas Kroll hält dort, zusammen mit seiner Ehefrau Jacqueline, 85 Schafe und 11 Ziegen. Sie sorgen dafür, dass es keine Kulturlandschaft wird – es würde eine Bewirtschaftung mit Maschinen unmöglich machen. Der Kot kommt der Wiese und den Pflanzen zugute.
Es werden dort verschiedene Schafrassen gehalten, alle sind 365 Tage auf der Weide. Nur zum Lammen, oder bei einer geschlossenen Schneedecke geht es nach Hause. Drei Herdenschutzhunde und vier Hütehunde betreuen die Herde mit. Mobile Zäune stehen gegen den Luchs und streuende Hunde als Schutz zur Verfügung.
Andreas Kroll berichtete, das mit Wolle kein Geld mehr zu verdienen ist, allein das Scheren kostet 4,50 Euro, bei einem Erlös von 1,50 Euro.
Es gibt viele Tätigkeiten, die zum Schutz des Biotops von Menschenhand vorgenommen werden müssen
„Körperliche Fitness und Interesse für Natur- und Artenschutz sind gute Voraussetzungen für die Bewerber“, sagt Josefine Beims, Leiterin der NABU Regionalgeschäftsstelle Südost-Niedersachsen. Wer zusätzlich noch einen grünen Daumen hat und vielleicht sogar Vorkenntnisse im Garten- und Landschaftsbau oder aus einem anderen naturwissenschaftlichen Bereich mitbringt, ist hier genau richtig. „Fachliche Vorkenntnisse sind aber keine Bedingung für eine Bewerbung.“ Es werden vor allem engagierte Personen gesucht, die sich mit dem Leitbild des Naturschutzbundes identifizieren können.
Weitere Aufgabenbereiche finden sich, neben den Einsätzen auf der Fläche, zudem in administrativen Tätigkeiten in der Geschäftsstelle der NABU Kreisgruppe Goslar e.V. Darunter fällt die Mithilfe bei Büroarbeiten rund um die Projekte, aber auch die Aktualisierung der Internetseite sowie die Betreuung des Auftrittes in sozialen Medien.
Aktuell ist Andreas Becker einer von drei Bufdis
Andreas ist bereits im Ruhestand und absolviert einen 12-monatigen Freiwilligendienst beim NABU. „Unter Anleitung von erfahrenen Landschaftspflegern und -innen erlernt man auch ohne Vorkenntnisse sehr schnell alles Notwendige für die typischen Arbeiten in den Biotopen. Die Einsätze in der Natur sind mein Highlight, zumal ich vorher überwiegend im Büro gearbeitet habe“, schwärmt Andreas.
Interessierte für den Bundesfreiwilligendienst können sich außerdem zu den Öffnungszeiten der Geschäftsstelle in Goslar, Petersilienstraße, von Montag bis Freitag zwischen 9:00 und 15:00 Uhr unter Telefon (05321) 469 3682 oder per E-Mail unter info@nabu-goslar.de melden.
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