Neue Grenzsäule


Die Neue Grenzsäule erinnert an den Verlauf der innerdeutschen Grenze zwischen Bad Harzburg und Ilsenburg

An der Eckerbrücke auf dem Ilsenburger Stieg (Europaradweg R 1) erinnert eine DDR-Grenzsäule aus Stahl an die deutsche Teilung in zwei Staaten und an den eisernen Vorhang zwischen Ost und West nach dem Zweiten Weltkrieg.

Ab Mitte der 1960er Jahre wurden 2735 Grenzsäulen an der knapp 1400 Kilometer langen innerdeutschen Grenze, die mitten durch Deutschland von der Lübecker Bucht bis zum Länderdreieck Hof verlief, im Abstand von rund 500 Metern von Pioniereinheiten der DDR-Grenztruppen aufgestellt.
Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurden die Grenzsicherungsanlagen der DDR-Staatsgrenze bis auf wenige Grenzsäulen, Beobachtungstürme, Kfz-Sperrgräben sowie Mauer- und Zaunabschnitte abgerissen. Aus der Grenze mit Todesstreifen wurde das 50 bis zu 200 Meter breite „Grüne Band“ zum Naturschutzgebiet.

Schon von weitem ist die nachgebaute Grenzsäule mit dem DDR-Staatswappen und in den leuchtenden Nationalfarben zu sehen, die als Ersatz für die etwa 100 Meter in Richtung Stapelburg abgebrochene Grenzsäule Nr. 948 am Wanderweg aufgestellt worden ist.

Der etwa 30 cm aus dem Erdreich ragende Stumpf der Originalgrenzsäule befindet sich nicht am Harzer Grenzweg, sondern in der Nähe eines historischen Grenzsteins mit den Buchstaben P (Königreich Preußen) und B (Herzogtum Braunschweig) nur wenige Meter vom Grenzfluss Ecker.

 

Neue Grenzsäule
Die beschädigte Grenzsäule Nr. 947 steht etwa 300 Meter vom Bahndamm in Richtung Jungborn. Rudi Schimko, dem am 30. Mai 1964 mit drei weiteren Schülern die Flucht von Wasserleben über die damals mit einem doppelten Stacheldrahtzaun gesicherte innerdeutsche Grenze zwischen Stapelburg und Abbenrode unverletzt in den Westen gelang, begutachtet den Sachschaden an der Grenzsäule und befürwortet die notwendige Sanierung.

Die Grenzsäule Nr. 947, die seit über 50 Jahren etwa 300 Meter vom Bahndamm der ehemaligen Eisenbahnstrecke zwischen Eckertal und Stapelburg wenige Meter von der Ecker am Harzer Grenzweg steht und von Souvenirjägern „angeknabbert“ wurde, zerfällt zusehends. Vier rostige Eisenstangen halten den teilweise abgeschlagenen Beton. Noch könnte die Grenzsäule saniert werden, um den nachfolgenden Generationen den Verlauf der von den Siegermächten des Zweiten Weltkrieges gezogenen Grenze, die Deutschland von 1945 bis 1989 geteilt hat, zu dokumentieren.

Text/Fotos: Helmut Gleuel