Ortsratssitzung in Gielde


Obwohl der Neubau eines Feuerwehrgerätehauses nicht auf der Tagesordnung der Ortsratssitzung stand, gab es durch die Anfrage einer Bürgerin in der Einwohnerfragestunde doch noch Diskussionsbedarf.

Eine Bürgerin hatte gesehen, dass auf dem Gelände der ehemaligen Schule Vermessungsarbeiten durchgeführt wurden. In der alten Schule ist das Jugendzentrum und die Kyffhäuserkameradschaft untergebracht. Der Bürgermeister der Gemeinde Schladen-Werla, Andreas Memmert, berichtete, dass die Gemeinde auf der Suche eines passenden Grundstücks für den Standort des neuen Gerätehauses ist, es würden verschiedene Alternativstandorte zur Auswahl stehen. Es müssen Voruntersuchungen und Bodengutachten durchgeführt werden.
Eines verriet der Bürgermeister schon, das Grundstück gehört der Gemeinde und es fallen keine Kosten für den Erwerb an, welche etwa bei 100.000 Euro liegen könnten. „Das bisherige Gerätehaus ist drei Nummern zu klein für die größte Ortswehr in der Gemeinde Schladen-Werla, der Gemeinderat hat schon eine Millionen für die Investition zugestimmt“, so Memmert.
Dazu gab es eine Bürgerfrage: „Wer entscheidet wo der Neubau entsteht“? „Die Feuerwehr, der Ortsrat und der Gemeinderat werden darüber diskutieren wie in einer „Demokratie“, so Memmert. Er wies auch drauf hin, dass es in Hornburg, Schladen und Gielde keinen Bauplatz mehr gibt, durch die gute Verkehrsanbindung zur A 36 ist die Gemeinde Schladen-Werla ein beliebter Ort für Wohnmöglichkeiten geworden.
Eine Bürgerin beschwerte sich, dass das vom Bauhof abgemähte Schnittgut nicht aus den Gräben entfernt würde und somit das Wasser bei starken Regen nicht ablaufen kann. „Der Bauhof kommt mit dem wenigen Personal nicht mehr herum“, so Memmert. Er hatte aber auch zwei gute Nachrichten: Im Haushalt 2022 sind zwei neue Stellen für die Mähtruppe eingeplant, außerdem erhält Gielde zum 1. September wieder einen Gemeindearbeiter.
Am 4. August wurde eine „Eigene Gesellschaft“ für den Breitkabelausbau gegründet, nachdem es mit der Telekom einige Probleme gab. Am 15. Oktober tagt der Beirat, dort wird ein Geschäftsführer bestellt. Der Landkreis hat es geschafft 80 bis 100 Millionen bereit zustellen, aber etwa 100 Ortschaften des LK WF wollen von diesem Geld etwas bekommen.
Eine gute Nachricht gab es für den geplanten Kreisel an der Gielder Kreuzung, er wird nun im kommenden Jahr gebaut, das Planfeststellungsverfahren ist bereits beendet. Nachdem das Gericht das Motorrad-Fahrverbot des Landkreises und der Gemeinde auf der Strecke Werlaburgdorf – Altenrode – Gielde gekippt hat, werden andere Lösungen zu besprechen sein. Ortsratsmitglied Friederike Fiebig (SPD) berichtete von zahlreichen Motorradfahrern, die mit zu hoher Geschwindigkeit durch den Ort fahren. Ein Anwohner regte an, im Bereich des Kinderspielplatz die Geschwindigkeit auf 30 Stundenkilometer herab zu setzen. Eine Bürgerin regte an, am Bushalteplatz in der Dorfmitte einen Zebrastreifen einzurichten, denn die Fahrzeuge fahren zu schnell, nachdem die Kinder aus dem Bus gestiegen sind. “Alle vier Geschwindigkeitsangelegenheiten werden mit der Verkehrswacht überprüft,” so Andreas Memmert.
Anwohner beschwerten sich über ein Grundstück, wo der Gehweg und die Gosse mit Unkraut zugewuchert sind. Hier werde die Gemeinde den Hausbesitzer anschreiben, der zweite Akt ist eine Fristsetzung, dann erfolgt ein Bußgeld, so Memmert. Am DGH müsste der Schutt und Grünschnitt abgefahren und die Dachrinne repariert werden, informierte ein Bewohner. Beschwerden gab es über die Hundebesitzer, die entweder den Hundekot nicht entfernen oder die Beutel nicht in die Mülleimer entsorgen, hierzu soll das Ordnungsamt benachrichtigt werden.

Für Ortsbürgermeister Manfred Dannehl (SPD) war es seine letzte Sitzung. Er war zehn Jahre im Amt und kandidiert nicht mehr für den Ortsrat, ebenso wie Timo Becker (SPD). Manfred Dannehl findet es gut, dass zukünftig Konkurrenz durch die Unabhängigen Wähler Gielde in den Ortsrat kommt, denn das sorgt für frischen Wind in Gielde. Er hatte schon länger bemängelt, dass nur SPD-Mitglieder dem Ortsrat angehören.