Landrat Thomas Brych weiht Grenzinformationstafel ein


Ehemalige Grenzschützer setzen sich gegen das Vergessen der deutschen Teilung ein

Eine Informationstafel am historischen Ort erinnert in Wort und beeindruckenden Bildern an die ehemalige innerdeutsche Grenze. Am 29. September weihte Landrat Thomas Brych auf der Staumauer der Eckertalsperre die erste Grenzinformationstafel ein. Am 9. November sind an der ehemaligen innerdeutschen Grenze in Eckertal und Hohegeiß zwei weitere Schautafeln eingeweiht worden, die vom Grenzerkreis Abbenrode gestaltet und vom Landkreis Goslar finanziert wurden.

Die Städte Bad Harzburg und Braunlage haben das Projekt verwaltungstechnisch unterstützt. Es ist geplant, unter anderem am Wanderweg zwischen dem Dreieckigen Pfahl und dem Brocken eine weitere Informationstafel aufzustellen. Der Grenzerkreis Abbenrode besteht aus ehemaligen Beamten des Bundesgrenzschutzes und Zollgrenzdienstes sowie Soldaten der DDR-Grenztruppen.

An der Veranstaltung in Eckertal nahmen unter anderem Landrat Thomas Brych, Bürgermeister Ralf Abrahms, Grenzöffner Peter Röhling und zahlreiche Mitglieder des Grenzerkreises Abbenrode, wie zum Beispiel Lothar Engler, Wolfgang Roehl, Andreas Weihe und Uwe Künstel teil.

„Wir dürfen nicht vergessen, dass Deutschland 45 Jahre geteilt war und die innerdeutsche Grenze zwischen Stapelburg und Eckertal zwei Tage nach dem Fall der Mauer in Berlin am 11.11.1989 friedlich geöffnet wurde“, so Lothar Engler vom Grenzerkreis Abbenrode. Gegen 16:00 Uhr schraubten die Stapelburger Peter Röhling und Norbert Heindorf mit eigenem Werkzeug ein Ekotalelement der 3,50 Meter hohen und erst zwei Jahre alten Grenzwand ab und machten damit in Anwesenheit von Soldaten der DDR-Grenztruppen den Weg in den Westen frei.

Landrat Thomas Brych und Bürgermeister Ralf Abrahms dankten Lothar Engler und seinem Team für ihr ehrenamtliches Engagement, künftige Generationen über vielfältige Facetten an die deutsche Teilung zu erinnern.

An der Grenzsäule im Altfeld wurde außerdem erst kürzlich vom Heimatverein und Grenzerkreis Abbenrode eine Schautafel aufgestellt, die an den Verlauf und Aufbau der DDR-Sperranlagen an der innerdeutschen Grenze in diesem Bereich erinnert. Sie ist vom Bundesland Sachsen-Anhalt finanziert worden.

Text: Helmut Gleuel
Fotos: Helmut Gleuel (Bild 1 – 6)
Wolfgang Roehl (Bild 7)

Grenz-Informationstafel - Zollbeamte patrouillieren am 28.10.1968 am Grenzübersichtspunkt Eckertal. Der Beobachtungsturm aus Holz wurde Anfang der 1970er Jahre gegen einen Betonbeobachtungsturm (BT-11) ausgetauscht. 1974 wurde ein etwa acht Meter langer Grenzführungsbunker an den BT-11 gebaut. Etwa einen Monat nach der Grenzöffnung wurde der Betonbeobachtungsturm abgerissen. Der Bunker blieb stehen.
In diesem Bereich verlief die ehemalige innerdeutsche Grenze, die mit Grenzsperranlagen ständig weiter ausgebaut wurde. Nach der Grenzöffnung wurden dort die Straßenverbindung von Eckertal nach Stapelburg gebaut und ein Grenzdenkmal errichtet.
Grenz-Informationstafel - Landrat Thomas Brych und Lothar Engler enthüllen die Grenz-Informationstafel, die vor der Eckerbrücke links neben dem Fußweg aufgestellt wurde.
Grenz-Informationstafel - Nach der Enthüllung der Grenz-Informationstafel begrüßte Lothar Engler Landrat Thomas Brych (2.v.r.) und Bürgermeister Ralf Abrahms (4.v.r.) sowie zahlreiche Gäste und bedankte sich bei den Dienststellenleitern für ihre finanzielle und unbürokratische Unterstützung des Projektes. Uwe Künstel (3.v.r.) ist Mitglied des Grenzerkreises Abbenrode.
Grenz-Informationstafel - Bürgermeister Ralf Abrahms der Stadt Bad Harzburg
Grenz-Informationstafel - Einweihung der Grenz-Informationstafel in Hohegeiß