Ortsrat Gielde und Ausschuss tagten zusammen

100 Zuhörer bei der Vorstellung des neuen Feuerwehrhauses in Gielde - drinnen und draußen


Gemeinsam tagten der Ortsrat Gielde und der Ausschuss für Feuerwehr, Bau und Umwelt im Franz-Tasler Haus.

Im Saal waren 30 Zuhörer, die 20 Ausschussmitglieder und die Verwaltung zugelassen, über 50 Zuhörer verfolgten im Eingangsbereich die Sitzung. Abordnungen von allen sieben Ortswehren der Gemeinde Schladen-Werla und sogar aus Osterode/Fallstein waren zu der mit Spannung erwarteten Sitzung erschienen.
Diese Spannung wurde aber gleich von Bürgermeister Andreas Memmert herausgenommen. Im Verwaltungsausschuss der Gemeinde Schladen-Werla wurde am 15. September erstmalig das neue Feuerwehrhaus vom Planer, dem Architekt Armin Meyer-Herbig aus Braunschweig, vorgestellt. Dort wurde beschlossen, das Projekt im Ortsrat und Ausschuss vorzustellen. Außerdem wurde ein einstimmiger Beschluss gefasst, dass das Feuerwehrhaus nicht am Standort Alte Schule gebaut wird, sondern alternativ nach Standorten gesucht werden soll. Seit der Ortsratssitzung sind in Gielde geteilte Meinungen über den Standort vorhanden. Eine Anwohnerin hatte damals nachgefragt, warum dort Vermessungen vorgenommen wurden. Es ist eine interessante Grünfläche am Jugendzentrum, außerdem wird er als Bolzplatz und für Dorfgemeinschaftsfeiern genutzt. „Wir wollen den Dorffrieden und keine Spaltung zwischen Dorf und Feuerwehr. Außerdem soll es eine offene Bürgerbeteiligung für die Standortanalyse geben. Es ist eine historische Entscheidung für die kommenden 150 Jahre“, so Memmert. Der Bauplatz sollte möglichst Eigentum der Gemeinde sein und nicht in einem Überschwemmungsgebiet liegen. Er muss verkehrstechnisch gut erreichbar sein und einen Flächenbedarf von etwa 3000 Quadratmeter decken. Dazu soll es vier bis fünf Vorschläge aus dem Dorf geben.

Gemeindebrandmeister Daniel Zalesinski erläuterte in einer Präsentation Mitgliederstand, Einsatzstatistik, Fahrzeuge, Technik und die Zukunft der Feuerwehren.

In den sieben Ortswehren sind zum 31. Dezember 2020 insgesamt 38 Kinder, 32 Jugendliche und 227 in der Einsatzabteilung aktiv. Es gab in 2020 insgesamt 56 Brandeinsätze, 129 technische Hilfeleistungen und 19 sonstige Einsätze. Durch den Kimawandel gibt es mehr Katastrophen, vermehrt Vegetationsbrände und Hochwasser sowie ausgelöste Heimrauchmelder. In Hornburg und Schladen wurden neue Fahrzeuge angeschafft, besonders für die neuen Großschadenslagen. Vor dem Feuerwehrhaus in Werlaburgdorf ist das Fahrzeug der ÖEL abgestellt und immer Regen und Schnee ausgesetzt. Die FF Gielde hat in den vergangenen Jahren eine kontinuierliche Mitgliederzahl von über 40 Aktiven in der Einsatzabteilung, davon über 20 einsatzbereite Atemschutzträger. Es kann sich nicht in der Fahrzeughalle, die Anfang 1960 gebaut worden ist, umgezogen werden, wenn nicht vorher die Fahrzeuge herausgefahren werden. Dann aber entstehen aber Abgase, die gesundheitsgefährdend sind. Die vorhandene Heizungsanlage ist veraltet und es existieren nur 25 Umkleidespinde, mehr passen nicht in das Gerätehaus. Es bestehen keine Abstellmöglichkeiten für Ausrüstung und Geräte, außerdem kann keine Kleidung getrocknet werden.

Der Architekt Armin Meyer-Herbig aus Braunschweig stellte das geplante Feuerwehrhaus vor.

Die Halle, 295 Quadratmeter, hat vier Einstellplätze für die zwei vorhandenen Fahrzeuge, das ELW aus Werlaburgdorf und der noch zu beschaffende GW Logistik. Geplant sind 15 Parkplätze für die Einsatzkräfte, Lagermöglichkeiten für Hochwasserschutzanlagen und ein Hochregallager. Weiterhin ein Bürobereich für die Einsatzleitung, ein Raum für die Jugendfeuerwehr und ein Schulungs- und Mannschaftsraum, separate Damenduschen, Küche und Stiefelwaschanlage. Der Bereich der Nebengebäude, 340 Quadratmeter, soll mit einem Flachdach und Begrünung versehen werden. Die Baukosten werden auf 1,8 Millionen veranschlagt.

Bürgermeister Andreas Memmert berichtete, dass schon eine Bedarfszuweisung in Hannover gestellt wurde, es wird mit einem Zuschuss in Höhe von 40 bis 50 Prozent gerechnet.

Das Haus ist zusammen mit der Feuerwehr und Unfallkasse geplant worden. Die Einwohnerin Swanette Egbers wollte wissen, ob man nicht bei einer anderen Wehr noch am Gerätehaus anbauen kann, um nicht so groß bauen zu müssen. „Was wir dringend brauchen geht nur in Gielde, in Hornburg und Schladen bestehen keine Anbaumöglichkeiten mehr“, so der Bürgermeister. „Es ist eine Riesenchance so ein Gerätehaus nach Gielde zu bekommen. Möglichst auf einem Grundstück welches der Gemeinde gehört“, so Einwohner Ole Kater.
„Es war ein guter Abend, ein Zeichen setzen für offene Prozesse, in Harmonie und Ruhe entscheiden über die Standorte. Der Schulhof ist noch nicht raus, wir wollen alles gemeinsam machen und uns offen austauschen“, sagte Andreas Memmert. „Es wird mit jedem Standort Probleme mit der Allgemeinheit geben“, so Ortsbürgermeister Manfred Dannehl zum Abschluss. Für zahlreiche erfahrene Feuerwehrmänner gibt es nur einen Standort: Die Fläche an der alten Schule.