Überblick über die Warnungen im Landkreis Goslar
Der Warntag 2020 ist eine Aktion von Bund und Ländern. An ihr sollen in ganz Deutschland, und somit auch im Landkreis Goslar, sämtliche Warnmittel erprobt werden. Das heißt, überall in Deutschland werden am Warntag, am 10. September, Sirenen oder Lautsprecherwagen ertönen. Hinzu kommen weitere Warnungen.
Der Bund greift dazu auf sein Modulares Warnsystem (MoWaS) zurück. An dieses System sind so genannte Warnmultiplikatoren angeschlossen, zum Beispiel Radiosender und App-Server. Diese versenden die Probewarnung in ihren Programmen respektive an die Endgeräte (Apps, Radios usw.) Das bedeutet, Radio- und Fernsehsender werden beispielsweise ihre Sendungen unterbrechen.
Parallel dazu werden Warnmittel auf kommunaler Ebene ausgelöst, wie beispielsweise Sirenen an Feuerwehrstationen oder Lautsprecherwagen
Im Gebiet der Städte Goslar und Seesen sowie in Neuwallmoden wird die Bevölkerung mit einem extra hierfür vorgesehenen Sirenensignal gewarnt. Daneben haben der Landkreis und die Stadt Goslar zwei mobile Sirenenanlagen zur einsatzstellenbezogenen Warnung beschafft. Die Anlagen der Stadt Goslar werden von der Verwaltung bedient; die Anlagen des Landkreises wurden auf die Ortsfeuerwehren Alt Wallmoden und Bettingerode verteilt und von dort im Bedarfsfall besetzt.
Im Nachgang zur Hochwasserkatastrophe 2017 im Landkreis Goslar sowie einiger anderer Schadensereignisse haben die kreisangehörigen Kommunen und der Landkreis Maßnahmen ergriffen, um die Warnwege für die Bevölkerung auszubauen und zu verbessern. Teilweise wurden mit oben genannten Warnmitteln bereits weitere Möglichkeiten geschaffen, jedoch nimmt die technische Umsetzung einige Zeit in Anspruch und konnte noch nicht flächendeckend abgeschlossen werden. Zukünftig planen auch weitere Kommunen im Landkreis Goslar, ihre Sirenenanlagen entsprechend zu ertüchtigen.
Zusätzlich empfehlen der Landkreis Goslar und die kreisangehörigen Kommunen den Nutzerinnen und Nutzern von Smartphones, sich die Warn-App NINA (Notfall-Informations- und Nachrichten-App) des Bundes im App-Store oder bei Google Play herunterzuladen. Neben Bevölkerungswarnungen des Bundes, der Länder sowie der Landkreise und kreisfreien Städte werden dort unter anderem auch die Warnungen des Deutschen Wetterdienstes verarbeitet.
Die Warnungen am 10. September im Überblick
- Über das MoWaS des Bundes (insb. Warnapps wie NINA sowie Rundfunkmedien): Warnung 11:00 Uhr, Entwarnung 11:20 Uhr
- Landkreis (dort Städte Goslar, Seesen, Bad Harzburg, Gemeinde Wallmoden)
11:00 Uhr:
Auslösung der Bevölkerungswarnung an den Sirenenstandorten im Stadtgebiet Goslar und Seesen sowie in Neuwallmoden; Auslösung der mobilen Sirenen der Stadt Goslar mit Lautsprecherdurchsagen an den Standorten Moritz-von-Sachsen-Platz in der Altstadt sowie in Vienenburg in der Radaustraße / Goslarer Straße; Auslösung der mobilen Sirenen des Landkreises an den Standorten in Alt Wallmoden (im Bereich Feuerwehr/Dorfgemeinschaftshaus) und Bad Harzburg zwischen Westerode und Bettingerode
11:20 Uhr:
Auslösung des Entwarnungssignals
Folgende Tonfolgen werden an den genannten Sirenenstandorten ausgelöst:
- Bevölkerungswarnung: einminütiger an- und abschwellender Heulton ohne Unterbrechungen
- Entwarnung: einminütiger Dauerton ohne Unterbrechung
Das Sirenensignal dient als so genanntes Warnmittel mit Weckeffekt, welches auf eine Gefahr aufmerksam machen soll. Im Ernstfall – wenn keine Übung angekündigt ist – sollte sich die Bevölkerung weitere Informationen über Kanäle wie Warn-Apps oder lokale Radiosender beschaffen und auf z.B. Lautsprecherdurchsagen von Feuerwehr und Polizei achten. Fenster und Türen sollten geschlossen gehalten werden, für den Fall, dass etwa vor Rauchentwicklung bei einem Brand gewarnt wird.
Hintergrund zum bundesweiten Warntag
Nach Ende der deutschen Teilung waren die vom Bund betriebenen Warneinrichtung (Sirenen) größtenteils zurückgebaut bzw. an die Gemeinden zur Feuerwehralarmierung übergeben worden. Diese dienen größtenteils nur noch der Feuerwehralarmierung. Eine Warnung mittels dem dafür vorgesehen Signal war damit technisch nicht mehr möglich.
Warnungen erfolgen zurzeit vorrangig über Medien und Lautsprecherdurchsagen von Feuerwehr und Polizei. Im Rahmen neuer Konzeptionen im Bevölkerungsschutz gewinnt jedoch auch die Sirenenwarnung wieder zunehmend an Bedeutung.
Bund und Länder haben im Rahmen der Innenministerkonferenz 2019 gemeinsam beschlossen, ab dem Jahr 2020 jährlich an jedem zweiten Donnerstag im September einen bundesweiten Warntag stattfinden zu lassen. Er soll dazu beitragen, die Akzeptanz und das Wissen um die Warnung der Bevölkerung in Notlagen zu erhöhen. Wer rechtzeitig gewarnt wird und weiß, was zu tun ist, kann sich in einem Notfall besser selbst helfen.
Der bundesweite Warntag am 10. September 2020 findet aufgrund der Corona-Krise und der damit verbundenen eingeschränkten Möglichkeiten der Vorbereitung in eingeschränkter Form statt.
Weitere Informationen:
zum Warntag
zur Warn-App NINA