Ersatzneubau der Eisenbahnunterführung Am Finkenherd

Brückenabriss Am Finkenherd

Deutsche Bundesbahn Netze AG Regionalbereich Nord investiert rund 700.000 Euro

Seit einigen Wochen ist Am Finkenherd, einem Waldgebiet zwischen Vienenburg und Wiedelah, das Hämmern eines Baggers an der Brücke neben dem Restaurant zu hören. Die Deutsche Bundesbahn Netze AG Regionalbereich Nord investiert rund 700.000 Euro für den Ersatzneubau der Eisenbahnunterführung Am Finkenherd.
Die Brücke besteht aus einem doppelgleisigen Gewölbebauwerk. Eine Berliner Firma reißt den hinteren Teil der Brücke in Richtung Wiedelah ab und saniert dort die Eisenbahnüberführung. Das danebenliegende eingleisige Bauwerk wird nicht mehr genutzt und zurückgebaut. Das alte Gleis auf dem zweiten Gewölbe führte zum ehemaligen Güterbahnhof.

Die vorhandene, rund 30 Meter lange Brücke erhält bis zum Dezember einen sogenannten Vollrahmen aus 35 Zentimeter Stahlbeton. Dazu wird unter dem Gewölbe eine Hilfskonstruktion angebracht. Auf dieser liegt eine Stahlarmierung, die mit Beton verpresst wird. Dieser Vollrahmen stützt dann, quasi wie ein Korsett, die Brücke von unten. Diese sehenswerten Betonarbeiten werden noch bis Ende September oder Anfang Oktober durchgeführt.

Zusätzlich wird ein komplett neues Entwässerung- und Kanalsystem im Tunnel entstehen

Die Abwasserleitung und Wasserleitung werden dann in diesem Bereich etwa 50 Zentimeter tiefer in die Erde verlegt. Hier werden anschließend neue Fundamente gegossen, somit erhalten die Betonwände eine gute Stabilität. Nachdem der Beton vom Vollrahmen abgetrocknet ist, wird die abgerissene Brücke mit Erde verfüllt.

Die Durchfahrtsbreite und Höhe wird dann etwa 3,50 Meter betragen und ist nur für die Land-, und Forstwirtschaft befahrbar. Die Bauarbeiten berühren nicht die Gleise der Bahnstrecke von Vienenburg nach Schladen. Die Bauarbeiter haben aber auch fast keinen Zugverkehr zu erwarten, da momentan die Bahnstrecke wegen einer anderen Baustelle in Lengde gesperrt ist, lediglich verirrt sich ab und zu ein Arbeitszug auf diesen Abschnitt.

Der angrenzende Fluss Ecker sorgt in diesem Bereich oft für Überschwemmung

Daher hat sich die Deutsche Bundesbahn entschlossen, in Absprache mit dem dort ansässigen Landwirt, ein Rückhaltebecken zu bauen. Der vorhandene nicht genehmigte Damm wird abgerissen, so die ausführende Baufirma. Etwa einen Meter tief soll das Becken werden und dann 250 Kubikmeter Wasser fassen. Dieses soll im Bedarfsfall das Überschwemmen der Straße und das Verstopfen der Kanalisation verhindern.

Der Bodenaushub und die etwa 500 Tonnen Abrissbeton sind momentan auf dem zukünftigen Rückhaltebecken gelagert. Von der Erde und dem abgerissenen Beton wurden nun Proben genommen, wenn keine Schadstoffe enthalten sind kann alles zur Deponie gefahren werden.

Die Baufirma hat zur Versorgung ein großes mit Diesel angetriebenes Notstromaggregat aufgebaut, somit ist für eine Waschgelegenheit in der Corona Epidemie für die Arbeiter gesorgt. Die ausführende Baufirma bittet darum, dass Personen das eingezäunte Gelände während der Bauarbeiten nicht betreten. Trotz Verbotsschilder wollten viele Besucher die Abrissarbeiten beobachten. Die Fertigstellung ist für den 4. Dezember geplant.